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Rezension: Unternehmen nutzen Kunst

Bei der Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wirtschaft handelt es sich um mehr als nur einen kurzzeitigen Trend. Davon ist der Autor Thorsten Blanke überzeugt. In seinem Werk 'Unternehmen nutzen Kunst' nennt er für seine These gleich mehrere Gründe. Produkte und Dienstleistungen werden sich immer ähnlicher, lautet ein Gedanke. Um sich voneinander abzugrenzen, brauchen sie daher einen Zusatz: eine ästhetische Gestaltung oder eine Geschichte, die die Emotionen der potenziellen Käufer ansprechen. Einen weiteren Grund sieht Blanke in den leeren Staatskassen und dem daraus folgenden Rückzug des Staates aus der Kulturförderung: 'Kulturinstitutionen müssen viel stärker, als das früher der Fall war, auf die Wirtschaft zugehen', erklärt er. Dadurch entstünden ganz neue Beziehungen. Berührungsängste auf beiden Seiten würden abgebaut werden.
In seinem Buch möchte Blanke einen Überblick darüber liefern, wie die Zusammenarbeit zwischen Kunst und Unternehmen im Einzelnen aussehen kann. Zu diesem Zweck hat er im Laufe der vergangenen drei Jahre sowohl Führungskräfte, die Kunst im Unternehmen genutzt haben, als auch Künstler, die ihrerseits mit Unternehmen kooperiert haben, zu ihren Erfahrungen befragt. 22 dieser Interviews sind im Buch nachzulesen. U.a. berichten Dietrich Over von der Volkswagen Coaching GmbH, Gabriele Hecker und Holger Kirchhoff von Hewlett-Packard sowie Thomas Zell von Mercedes-Benz, wie sie Kunst zur Gestaltung der Unternehmenskultur und
-kommunikation sowie in den Bereichen Personal- und Organisationsentwicklung eingesetzt haben. Das Spektrum der Projekte ist breit: Es reicht von der Transformation eines Autohauses in ein Kulturzentrum über den Einsatz von Farbe und Leinwand in Seminaren bis hin zu einem Museumsbesuch, den die Manager eines Unternehmens vor einer Geschäftsreise absolvieren.
Doch die Interviews gehen über die Darstellung einzelner Projekte weit hinaus: So hat Blanke seine Gesprächspartner auch nach ihren Motiven befragt, sich an einer Verbindung von Kunst und Wirtschaft zu versuchen. Außerdem erläutern die Interviewten, welches Anforderungsprofil und welche Vorgehensweise nötig sind, damit Künstler als Dienstleister für Unternehmen attraktiv werden, und welche (messbaren) Erfolge sie der Kooperation von Kunst und Wirtschaft einräumen. Auf diese Weise werden nicht nur Spielarten, sondern auch Wege zu einem erfolgreichen Einsatz von Kunst in Unternehmen aufgezeigt.

Fazit: Das Buch gibt einen Überblick über das, was Kunst im Unternehmen möglich macht, und liefert Beratern sowie Personal- und Organisationsentwicklern Denkanstöße für ihre Arbeit.

Von Thorsten Blanke, 299 S., geb., Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-94054-5, 30,- Euro.
Autor(en): (stb)
Quelle: Training aktuell 03/03, März 2003
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