Medien

Rezension: Macht, Leistung, Freundschaft

Von Joachim S. Krug und Ulrich Kuhl, 168 S., brosch., Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-17-019187-7, 22,- Euro.

Wenn es um die Frage geht, was den Menschen im Beruf oder im Privaten antreibt oder bremst, sind 'Motiv' und 'Motivation' Schlüsselbegriffe für die Bewertung seines Verhaltens. Die Zahl der gedruckten Ratgeber hierzu ist Legion und die babylonische Sprachverwirrung auf diesem Feld sprichwörtlich. Warum also noch ein Buch zum Thema?

Gerade deswegen, meinen Joachim S. Krug und Ulrich Kuhl. Mit ihrem Buch 'Macht, Leistung, Freundschaft' wollen sie angesichts der 'unklaren theoretischen und konzeptionellen Gemengelage' eine Arbeit über die 'Beweggründe menschlichen Handelns' vorlegen, die zum Beispiel Führungskräften hilft, angemessene Motivierungsmaßnahmen für die Praxis zu entwickeln. Dabei konzentrieren sich die Autoren auf die Wirkungsweise dreier Motive: das Leistungsmotiv, das Freundschaftsmotiv und das Machtmotiv. Diese - angesichts der thematischen Vielfalt überraschende - Beschränkung, so erfahren wir, decke sich im Wesentlichen mit der Motivationstheorie des amerikanischen Motivationspsychologen David McClelland und entspreche zugleich den eigenen Erfahrungen aus vielen Jahren praktischer Beratungsarbeit.

Als langjährige Berater von Managern und Spitzensportlern haben die Autoren ein umfangreiches Praxiswissen erworben. Man spürt dies besonders bei der Beschreibung, wie Motive entstehen und wirken, was sie beeinflussen kann und wie man mit dem Nachlassen der eigenen Motivation umgeht. Wer selbst einmal Motivausprägungen beurteilen will, der kann anhand einer Tabelle zeitgenössischer Promis seine diesbezüglichen Fähigkeiten testen. Was treibt wohl Angela Merkel an? Oder Karl Lagerfeld? Kennt Joschka Fischer überhaupt das Freundschaftsmotiv? Im Internet kann man anschließend sein Urteil mit der Einschätzung der Autoren vergleichen. Auch im Kapitel 'Lassen sich Motive verändern?' fordern die Autoren die Leser zum Mitmachen auf. Sie zeigen, wie die eigenen Stärken und Schwächen analysiert werden können und wie mit ihnen umzugehen ist.

Krug und Kuhl gelingt es mit sicherer Hand, eine komplexe Materie in gut lesbare Form zu bringen, ohne sie unzulässig zu vereinfachen. Die einzelnen Kapitel sind gut strukturiert, angenehm leserliche Grafiken tragen zum schnellen Verständnis ebenso bei wie die inhaltlichen Stichworte, die den Text am Rande begleiten; ein nützlicher Service für den eiligen Leser. Eine zuweilen von ironischer Distanz gefärbte Sprache erhöht das Lesevergnügen zusätzlich.

Fazit: Eine für die Personalführung wie eigene Nutzung hilfreiche Abhandlung, die durch Klarheit und Praxisbezug besticht.
Autor(en): (Helmut Fischer)
Quelle: Training aktuell 02/07, Februar 2007
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