Rezension: Living at Work

Manch einer wird die Darstellung schillernder Zukunftsszenarien erwarten, wenn er den Sammelband 'Living at Work' von Andreas Grosz und Jochen Witt zur Hand nimmt. Angesichts des Untertitels 'Trendbuch Leben und Arbeiten in der Zukunft' wäre dies zumindest nachvollziehbar. Doch die Lektüre des Buches belehrt eines Besseren. Mit den Beiträgen der 40 Autoren, Vordenker und Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft wird nämlich eher die Gegenwart denn die Arbeitswelt von morgen beschrieben. Denn, so meinen Grosz und Witt: Wir befinden uns in einer Zeit des Übergangs, von der aus die Zukunft erst ausbuchstabiert werden muss. So ist letztlich ein Sammelsurium aktuell diskutierter Themen rund um die Arbeitswelt entstanden: U.a. hält Reinhard K. Sprenger ein kurzes Plädoyer für mehr Vertrauen in die Mitarbeiter, Klaus Doppler umreißt die Voraussetzungen für erfolgreiches Changemanagement, Hermann Sottong beschreibt, wer in der Informationsflut überleben wird, und Tiki Küstenmacher gibt seinen Erfolgstipp: 'Simplify your work!'. Dazwischen melden sich Experten der Bereiche Architektur und Bürowelten zu Wort. Keine großen Neuheiten also; einen Eindruck davon, auf was es in Zukunft ankommen wird, vermittelt das Buch aber allemal.

Andreas Grosz und Jochen Witt (Hrsg.): Living at Work, 285 S., brosch., Hanser, München/Wien 2004, ISBN 3-446-22914-0, 19,90 Euro.