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Rezension: Das Assessment-Center in der Praxis

Dass Mitarbeiter das wichtigste Kapital eines Unternehmens sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch der Personalstamm muss gepflegt werden. Und hierbei kann das Assessment-Center (AC) helfen. Dieses Instrument dient zwar in erster Linie dazu, geeignete Bewerber für die in einem Unternehmen zu besetzenden Positionen zu finden, doch immer häufiger werden Assessment-Center auch zur Identifizierung des betrieblichen Weiterbildungsbedarfs sowie als Teil der Unternehmenskommunikation eingesetzt. In einem guten Assessment-Center sollte sich nämlich nicht nur der Bewerber beim Unternehmen, sondern auch das Unternehmen beim Bewerber vorstellen.
Die neuen Anforderungen an Assessment-Center will Ernst Fay mit seiner Aufsatzsammlung 'Das Assessment-Center in der Praxis' beleuchten. Die insgesamt fünf Beiträge richten sich an in der Personalarbeit erfahrene Leser, die auch theoretische Grundlagen mitbringen.
Welche Bedeutung die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft für ACs hat, verdeutlicht Günter Trost in seinem Beitrag 'Assessment-Center-Verfahren für Führungskräfte auf drei Kontinenten: Was ist gleich? Was ist anders?'. Gesucht seien immer mehr Führungskräfte und Mitarbeiter, die in der Lage sind, sich zwischen verschiedenen Kontinenten und Kulturen zu bewegen. Bei der Rekrutierung sei dabei ein besonderer Spagat zu leisten, an dem klassische ACs häufig scheitern: Einerseits sollen die Auswahlinstrumente möglichst einheitlich sein, um verschiedene Bewerber gerecht vergleichen zu können, anderer-seits müssen unterschiedliche Wertvorstellungen berücksichtigt werden. Untersuchungen hätten gezeigt, dass nicht alle Elemente des Auswahlverfahrens auf allen Kontinenten akzeptiert werden und möglicherweise zu falschen Ergebnissen führen.
Ein weiterer Aufsatz beschäftigt sich mit neuen Instrumenten im Assessment-Center. Der Text 'Denken sichtbar machen: Tests als Arbeitsprobe' von Ulla Maichle stellt ein Instrument vor, das Bewerber mit einer Reihe von Grafiken konfrontiert, die sie laut denkend analysieren müssen. Auf diese Weise sollen Rückschlüsse auf die Denkweise und das Abstraktionsvermögen des Bewerbers gezogen werden können.
Die Lektüre bietet einen umfassenden Überblick über neue Konzepte und praktikable Übungen in Assessment-Centern. Besonders positiv ist, dass die Autoren nicht in wissenschaftlicher Theorie verharren, sondern die Thematik anhand von zahlreichen Beispielen verdeutlichen.

Fazit: Für alle im Personalbereich Tätigen ganz sicher eine Bereicherung!

Von Ernst Fay, 138 S., brosch., Vandenhoek & Ruprecht Verlag, Göttingen 2002, ISBN 3-525-46169-0, 19,90 Euro.
Autor(en): (Solveig Schneider)
Quelle: Training aktuell 12/02, Dezember 2002
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