Viele Köche verderben den Brei, sagt der Volksmund. Viele Qualitätsmanagement-Systeme verhindern Transparenz, schließt die Stiftung Warentest an. Die Prüfstelle aus Berlin hat im September 2008 die Qualitätsmanagement-Systeme in der Weiterbildung untersucht. Ihr Ergebnis: Die angebotenen Siegel bieten Bildungsinteressierten keine Orientierung, weil deren Maßstäbe meist unklar bleiben.
Trotzdem sollten sich Seminarbesucher die Mühe machen, die Kriterien der zahlreichen Systeme zur Kenntnis zu nehmen, raten die Tester. Denn: Die Verwendung eines Modells ermöglicht den Kunden Schlüsse auf den Anbieter und seine Ausrichtung. Um die Einordnung zu erleichtern, hat Stiftung Warentest neun bekannte Systeme heraus gegriffen und vergleichend dargestellt. So können Kunden, die auf die Zertifizierung DIN ISO 9000 ff. achten, eine Einrichtung erwarten, die die Wünsche ihrer Kunden systematisch und regelmäßig erfasst, auswertet und zur eigenen Verbesserung einsetzt. Eine Garantie für einen guten Kurs sei das aber noch nicht, mahnen die Tester.
Wer sich für einen Anbieter mit dem ZFU-Siegel entscheidet, muss hingegen wissen, dass es sich bei diesem Qualitätsmanagement-System um einen Mindeststandard handelt, der gesetzlich vorgeschrieben ist: Auf der Grundlage des Fernunterrichtsschutzgesetzes müssen sich alle E-Learning-Anbieter dieser Prüfung unterziehen. Ein Hinweis auf ein besonders ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein der Anbieter ist das Siegel der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) also nicht.
Auch Weiterbildungseinrichtungen zeigt der Test auf, welche Modelle ihren Bedürfnissen entsprechen. So erklärt Stiftung Warentest, das EFQM-Modell sei wegen seiner internationalen Ausrichtung besonders für die Ausbilder interessant, die grenzüberschreitend arbeiten. Der Qualitätsstandard ISO/IEC 19796-1 käme wegen seiner inhaltlichen Ausrichtung vor allem für diejenigen Bildungseinrichtungen in Betracht, die E-Learning-Angebote im Programm haben.
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