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Private Arbeitsvermittler wollen nur 'hochmotivierte Fachkräfte'

Die privaten Arbeitsvermittler wollen sich nur auf zukunftsträchtige Branchen und hochmotivierte Fachkräfte spezialisieren. Für den Anteil von 'zwei bis drei Millionen weniger qualifizierten Arbeitskräften' fordert der neugegründete Verband Privater Arbeitsvermittler (VPA) dagegen einen staatlich subventionierten zweiten Arbeitsmarkt. 'Das ist immer noch billiger als die Finanzierung von Arbeitslosigkeit', sagte VPA-Vorsitzender Meinrad Müller. 'Wir müssen uns auf vermittelbare Kräfte beschränken und können uns schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht um Problemfälle kümmern', erklärte Müller, der sich auch für eine Lockerung des Kündigungsschutzes aussprach: 'Man kriegt heute Arbeitnehmer, die man mangels Umsatz nicht mehr beschäftigen kann, nicht mehr los.' Viele Unternehmen würden wegen der hohen 'Scheidungskosten' mit Einstellungen zögern.
Als besonders interessante Branchen für die privaten Vermittler, die ab Juli gesetzlich zugelassen werden wollen, nannte der Vorsitzende EDV, Zukunftstechnologien, Forschung, Mikroelektronik und Handwerk. Aufgrund von Erfahrungen in den USA und Großbritannien schätzt Müller, 'daß jeder private Arbeitsvermittler fünfmal soviel Jobs auftun wird wie ein Vermittler der Bundesanstalt'. Über die Privaten könnten rund 700.000 derzeit freie Stellen, die bei den Arbeitsämtern nicht gemeldet sind, 'in kurzer Zeit besetzt werden'. Müller rechnet damit, daß in zwei Jahren rund 2.000 deutsche private Arbeitsvermittler tätig sein werden. Der VPA mit Sitz im oberbayerischen Grafrath hat derzeit nach Müllers Angaben 224 Mitglieder. Davon seien 48 heute noch bei den staatlichen Arbeitsämtern beschäftigt und wollten dort abspringen, sobald die gesetzliche Grundlage für die private Vermittlung stehe. Der VPA habe für seine Mitglieder-Schulungen auch 53 Referenten aus Arbeitsämtern gewonnen.
Autor(en): (dpa)
Quelle: Training aktuell 05/94, Mai 1994
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