Schon länger hat sich der Dachverband der Weiterbildungsorganisationen e.V. (DVWO) zum Ziel gesetzt, einen Master speziell für Trainer anzubieten. Im vergangenen Jahr konnte der DVWO dann einen Fortschritt in dieser Sache verkünden: Nach längerer Suche hatte er einen Partner für das Projekt gefunden – den privaten Bildungsanbieter IPF Multiversity. Gemeinsam entwickelte man ein Curriculum für den Trainer-Studiengang: 'Identität der Trainerpersönlichkeit', 'Nachhaltige Methodik und Didaktik' und 'Teamentwicklung und Gruppendynamiken' sollten u.a. auf dem Lehrplan stehen.
Doch dann platzte eine Bombe: Kaum, dass die Pläne öffentlich gemacht waren, gerieten die IPF Multiversity und mit ihr auch der DVWO in die Kritik. Die Journalistin Bärbel Schwertfeger warf der IPF Multiversity in einem Artikel in der wirtschaft + weiterbildung fragwürdige Methoden vor. Der Tenor ihres Artikels: Der DVWO sei einem Betrüger auf dem Leim gegangen, denn die Bildungseinrichtung sei nicht staatlich anerkannt. Ein Nackenschlag für den DVWO.
Der Dachverband reagierte: Mit einem internem Schreiben, das der Redaktion von Training aktuell vorliegt, nahm Präsident Dr. Uwe Genz Stellung. Als haltlos wies er die Vorwürfe zurück. Der DVWO habe seinen Partner sorgfältig geprüft, zahlreiche Dokumente über das Studienangebot und die IPF Multiversity selbst lägen vor, heißt es in dem Brief. Schwertfeger erneuerte die Vorwürfe in einem Artikel, der in der ZEIT erschien. Mittlerweile hat auch Prof. Dr. Gerald Hüther Konsequenzen gezogen. Der Hirnforscher hatte im Februar 2010 den Kontakt zwischen dem DVWO und der IPF Multiversity hergestellt, inzwischen hat er sich jedoch von der Bildungseinrichtung distanziert. Seine Begründung: Sie sei nicht seriös.