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Massiver Ausbau der öffentlichen Weiterbildung in Dänemark

Bis zum Jahr 2000 will die dänische Regierung die Zahl der beruflichen Weiterbildungsstellen jährlich um 10.000 auf insgesamt 60.000 neue Plätze ausbauen. Die Zahl der Ausbildungsplätze im beruflichen Weiterbildungssystem beträgt in Dänemark schätzungsweise 130.000. Davon sind 100.000 Plätze in öffentlichen Institutionen, während der private Weiterbildungsmarkt etwa 30.000 Plätze umfaßt. Die Gesamtkosten in Verbindung mit der beruflichen Weiterbildung betragen etwa 20 Mia. DKR. Gut die Hälfte davon wird aus öffentlichen Mitteln finanziert, den Rest bezahlen die privaten Betriebe direkt. Der Ausbau der beruflichen Weiterbildung wird schätzungsweise 6 Mia. DKR pro Jahr kosten. Ein Konsortium aus Regierungsvertretern und Vertretern der Sozialpartner sind damit beauftragt worden, den Ausbau bedarfsgesteuert festzulegen und Vorschläge zur Finanzierung zu erarbeiten. Laut der Kommission der Sozialpartner darf die Finanzierung weder die öffentlichen Finanzen belasten, noch die Konkurrenzfähigkeit der privaten Unternehmen gefährden. Das bezeichnet der Direktor des dänischen Arbeitgeberverbandes, Poul Erik Pedersen, als völlig unrealistisch. Seit Anfang 1994 bezahlen sämtliche Arbeitnehmer 5 Prozent vom Bruttolohn für die öffentlichen Aktivierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen. Weder die Arbeitgeber noch die Angestellten sind bereit, zusätzlich 6 Mia. DKR pro Jahr für einen Ausbau der öffentlichen Weiterbildung zu erbringen, von dem niemand weiß, ob dafür überhaupt ein Bedarf besteht und ob es zu einer Erweiterung des gesamten Wissens, der Produktivität und der Zahl der Arbeitsplätze führen wird, meint Poul Erik Pedersen. 'Weiterbildung allein schafft nicht mehr Arbeitsplätze' gibt Per Callesen, Abteilungsleiter im Finanzministerium zu, 'Aber: Je qualifizierter die Arbeitskräfte sind, desto mehr kann die Regierung ohne Inflationsgefahr die Finanzpolitik lockern. Und das kann die Beschäftigung ankurbeln.'
Autor(en): (eab)
Quelle: Training aktuell 06/94, Juni 1994
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