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Lernen von Mutter Natur: Was Manager mit Geparden verbindet

Der Beratungsansatz von Gudrun Happich lässt sich wohl am besten mit 'Lernen von der Natur' umschreiben. Denn im Laufe ihrer Karriere als Führungskraft und Beraterin hat die studierte Biologin erkannt, wie hilfreich es ist, biologische Systeme und Strategien in den Business-Kontext zu übertragen. Verdichtet hat sie ihre Erkenntnisse mittlerweile zur so genannten Bio-Systemik, mit der sie ihre Klienten im Coaching begleitet.

Zum Beispiel, wenn es darum geht, das Leistungsverhalten einer Führungskraft zu analysieren. 'Viele Führungskräfte neigen zu Dauerhöchstleistung und sind irgendwann total erschöpft', meint Happich. In diesem Fall erläutert die Beraterin dem Klienten das Jagdverhalten des Geparden: Das schnellste Landtier der Welt erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 112 km/h, die es jedoch nur rund 500 Meter beibehalten kann. Das bedeutet: Der Gepard muss in dieser Zeitspanne seine Beute erreicht und erlegt haben. Ist ihm das gelungen, kann er seine Beute aber nicht sofort verschlingen, denn durch den Kraftakt hat er sich so verausgabt, dass er sich zunächst eine halbe Stunde ausruhen muss.

'Für viele Coachees besitzt dieses Beispiel aus der Natur einen Aha-Effekt', so Happich. Plötzlich erkennen Manager, die von sich selbst und ihren Mitarbeitern eine permanente Performancesteigerung fordern, dass ein Wechsel zwischen maximaler Leistung und maximaler Regeneration zwingend notwendig ist, sagt Happich. Und sie erkennen, dass nicht jeder Mitarbeiter vom Leistungstyp her ein Gepard ist, sondern so mancher eher ein Löwe ist, also ein mittelmäßiger Jäger, der nur im Rudel erfolgreich Beute machen kann. 'Vorwürfe gegenüber dem Mitarbeiter, er sei zu behäbig, verlieren mit dieser Einsicht ihre Berechtigung', verdeutlicht die Beraterin den Effekt.

Da sich jeder Mensch gemäß seiner Natur verhält, sollten Führungskräfte genau überlegen, wo die Stärken eines Mitarbeiters liegen und in welchen Rahmenbedingungen diese Stärken gefragt sind, meint Happich. Abgeleitet hat die Biologin diese Empfehlung von der Wurzelraumanlage, einer Pflanzenkläranlage zur Reinigung von Abwässern: Gereinigt wird das dreckige Wasser durch verschiedene Faktoren wie Erde, Pflanzen, Wurzeln und den dazugehörigen Mikroorganismen. Jedes Element besitzt eine besondere Wirkungsweise, die an der Reinigung des Wassers beteiligt ist. Ähnlich sollten Führungskräfte die individuellen Fähigkeiten eines Mitarbeiters als spezielle Leistung betrachten, die dazu beitragen kann, bestimmte Probleme im Unternehmen zu lösen. Vorausgesetzt: Der Mitarbeiter sitzt an der richtigen Stelle, also dort, wo er seine Fähigkeiten entfalten kann. Einblicke in die Thematik vermittelt Gudrun Happich in einem neuen Impulsworkshop. Mehr Infos im Internet.
Autor(en): (ahe)
Quelle: Training aktuell 05/07, Mai 2007
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