Reflexion

Kolumne
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Raus aus der Selbstwertfalle

Viele Trainerinnen, Berater und Coachs leiden am Hochstaplersyndrom. Sie glauben, dass ihr Erfolg lediglich eine Summe von Glücksfällen und nicht ihr eigenes Verdienst ist. Wer aus dieser Selbstwertfalle ausbricht, stärkt damit nicht nur sein inneres Standing, sondern auch sein Business.

Die meisten Coachs, aber auch einige Trainerinnen und Berater sind beruflich mit dem Hochstaplersyndrom vertraut. Coachs, speziell im Karrierebereich, kennen das Problem von ihren Klientinnen und Klienten, die beim möglichen Aufstieg in eine höhere Position von massiven Selbstzweifeln befallen werden. Diese können sich derart auswachsen, dass sie sich beim Bewerbungsrennen gar nicht erst an den Start wagen, weil sie sich in ihrem tiefsten Herzen für Hochstapler oder Blenderinnen halten.

Denselben Effekt erlebe ich auch bei Beraterinnen, Coachs und Trainern, die sich in bisher unbekannte, aber lukrative Gefilde vorwagen wollen, z.B. ihre Fühler nach einer neuen Branche ausstrecken oder den Sprung auf den Executive Floor mit den hoch bezahlten Engagements anstreben. Doch während manche das ernsthaft in Angriff nehmen, bleiben andere in den Startblöcken stecken oder steigen gar nicht erst hinein.

Selbstwert-Boykotteure erkennen

Die Symptome des Syndroms? Das Gefühl, dass unser bisheriger Erfolg lediglich die Summe von Glücksfällen ist. Der Glaube, dass wir von neuen Themen und Herausforderungen keine Ahnung haben und nur durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen reüssieren können. Oder die Annahme, dass wir das spannende Projekt nur gewinnen konnten, weil uns ein Bekannter vehement empfohlen hat. All dies sind starke Selbstwert-Boykotteure, die uns am Wachsen hindern.

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Das Hochstaplersyndrom schränkt uns ein – in unserem Umsatz, in unserer Entwicklung, in Freude und Lebensqualität. Wir nehmen Projekte an, die wir nicht machen wollen und denen wir qualitätsmäßig längst entwachsen sind. Wir suchen nicht nach unseren Traumkundinnen, sondern gehen lieber weiter auf Nummer sicher. Wir verharren in unseren Zukunftssorgen und leben mit den ewigen Ups and Downs, ohne ein solides Business Level über lange Zeiträume halten oder gar steigern zu können. Und flattert uns doch einmal ein großartiges Engagement ins Haus, plagt uns die Angst, zu versagen und irgendwann als Blender aufzufliegen.

Das Hochstaplersyndrom schränkt uns ein – in unserem Umsatz, in unserer Entwicklung, in Freude und Lebensqualität.

Doch zum Glück: Die meisten leiden zu Unrecht, wenn sie davon heimgesucht werden. Das gilt für uns alle, die wir gut ausgebildet, kreativ, intelligent und erfahren sind. Nichts von dem, was wir erreicht haben, ist Zufall. Es waren weder Glück noch eine wundersame Fügung oder Vitamin B, die uns in unsere Position gehievt haben. Es ist allein unser Verdienst und hat nichts mit einem gnädigen Schicksal oder der Unbedarftheit unserer Kundinnen zu tun.

Wenn wir ihn erst einmal besitzen, beflügelt ein gestärkter und gesunder Selbstwert die Bereiche unseres Geschäfts, die uns den Sprung auf ein hohes Success-Plateau möglich machen: die Positionierung, das Angebot, die Marketing- und Vertriebsstrategie sowie die Umsetzungskraft in den Projekten. Wenn unser inneres Standing endlich zum äußeren passt, geht es alsbald rasant nach oben!

Der Autor: Der Strategie- und Veränderungsexperte, Vortragsredner und Autor (jüngst: „Die Berater-Bibel“) Matthias Kolbusa berät Konzerne wie Daimler und die Telekom sowie High-Performance-Mittelständler. Als Kopf und Inhaber von Consulting Mastery teilt er sein Wissen in einer Online-Akademie, bei Live Events und in Vier-Augen-Coachings mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Kontakt: kolbusa.de

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