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IT-Trainingskongreß in Bonn: Teleteaching schont das Bildungsbudget

Den Weg nach Bonn gefunden haben am 27. November 1997 nicht nur Tausende von Studenten: 250 Personalentwickler, Trainingsleiter und -einkäufer sowie Datenverarbeitungsexperten trafen sich auf dem 3. IT-Trainingskongreß in der Bundesstadt. Neben dem Treffpunkt gab es auch eine thematische Parallele: Während die Studenten mit Plakaten wie 'CD-ROM statt CDU' auf fehlende Zukunftstechnologien im Bildungsbereich aufmerksam machten, drehte sich auch bei den Konreßteilnehmern alles um das Thema neue Lernformen und -techniken.
Daß sich dieser Bereich rasant entwickelt, machte bereits Willi Berchtold, Geschäftsführer der IBM Deutschland, in seinem Eröffnungsvortrag deutlich: 250 Millionen Menschen werden erwartungsgemäß im Jahr 2000 vernetzt sein, der Schulungsbedarf steigt. Dabei lohne sich Lernen auf Vorrat kaum mehr: Allein bei den Datenverarbeitungsprofis stamme 80 Prozent ihrer Qualifikation aus der Weiterbildung.
'Lediglich 20 Prozent der Weiterbildungsausgaben entfallen auf direkte Schulungskosten, der Rest entsteht durch Anreise und Unterbringung sowie durch den Arbeitsausfall', erklärte Berchtold und stellte damit das Lernen via Netz als flexible und kostengünstigere Alternative heraus.
Gerade die Möglichkeiten der bedarfsgerechten Weiterbildung waren auch bei Datev die Hauptargumente für die Einführung der Videokonferenztechnik zur Schulung des Außendienstes. Das sogenannte Teleteaching ermöglicht nun kurzfristig angesetzte, ein- bis zweistündige Trainingseinheiten, die zuvor anreisebedingt die Zeitkonten gesprengt hätten. Die von Berchtold im Einführungsvortrag gestellte Forderung, einer geänderten Lernkultur eine Anpassung der Lehrkultur folgen zu lassen, konnte Christian Kaiser von Datev voll bestätigen: 'Alles, was für ein gutes klassisches Training gilt, wird beim Videoconferencing unerläßlich, ein Brennglaseffekt tritt ein.' So müsse der Trainer ein neues methodisch-didaktisches Konzept erlernen und neue Lernformen mit klassischen Elementen wie Gruppenarbeit kombinieren können. Wichtig für eine sinnvolle Integration des Teleteaching in bestehende Organisationstrukturen eines Unternehmens sei es, diejenigen Trainer zu unterstützen, die einen entsprechenden Bedarf erkannt haben.
Zielgerichtetes Handeln führte auch bei Siemens-Nixdorf zum Erfolg: Das Unternehmen erhielt den erstmals ausgelobten IT-Training-Award für sein Lernprogramm FADE. Dieses stellt ein Instrument zur Problemlösung mittels Teamarbeit dar.
Neben dem Erfahrungsaustausch und dem Informieren über Innovationen ging es den Veranstaltern Computerwoche, IBM und Synergie auch um die Intensivierung von bestehenden Kontakten. Viele Teilnehmer kannten sich bereits von den zwei vergangenen IT-Kongressen, die im Rahmen der Messe Qualifikation stattgefunden hatten. Dieser ungezwungenen Atmosphäre eines 'Familientreffens' war es wohl zuzuschreiben, daß sich die Teilnehmer nicht scheuten, Fragen zu stellen und sich gegenseitig um Hilfe zu bitten. Bis tief in die Nacht dauerten die Diskussionen über mögliche Kooperationen.
Über den Erfolg der Veranstaltung gefreut haben sich auch die Synergie-Geschäftsführer Ralf Karabasz und Wolfgang von Berg: 'Es steht bereits fest, daß wir mit dem Kongreß weitermachen werden. Bonn wird auch zukünftiger Standort sein.' Ein Umzug also, der sich nicht nur in der Richtung, sondern auch in der Reibungslosigkeit von dem der Politiker unterscheidet.
Autor(en): (abi/nbu)
Quelle: Training aktuell 12/97, Dezember 1997
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