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50 Jahre Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

DIE-Jubiläum: Gediegene Geburtstagsfeier

Als 'Pädagogische Arbeitsstelle des Deutschen Volkshochschulverbandes' begann das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) vor 50 Jahren seine Arbeit. Seitdem sind die Bedeutung von Erwachsenenbildung und damit die Möglichkeiten des Instituts enorm gestiegen – doch auf der Jubiläumsfeier war davon nichts zu hören.

Solche Gäste sind keinem Geburtstagskind zu wünschen: Zwei Tage vor der Jubiläumsfeier des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE), die Ende November 2007 in Bonn gefeiert wurde, sagte Professor Andreas Pinkwart seine Teilnahme ab. Um sein Grußwort wollte der Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen die Gäste der Feierlichkeiten aber nicht bringen. Deshalb hatte er eine Mitarbeiterin angewiesen, seine Ansprache wortwörtlich vorzulesen. In der selbigen war dann oft die Rede von Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie – weniger von Erwachsenenbildung und kaum von dem Geburtstagskind.

Überhaupt wurde auf der gediegenen Jubiläumsfeier eher weniger über die Arbeit des Instituts geredet, als man sich das zu einem solchen Anlass gewünscht hätte. Immerhin auf 50 Jahre im Dienste der Erwachsenenbildung blickt das Institut zurück, und seine Bedeutung ist kontinuierlich gewachsen. Doch über Ziele und Perspektiven des DIE, spannende Projekte und Visionen wurde nicht gesprochen.

Die Wiege des DIE liegt in den Volkshochschulen

Einer der wenigen Gäste, die inhaltlich zur Arbeit des DIE Stellung nahmen, war Ulrich Aengenvoort, Direktor des Deutschen Volkshochschulverbandes (DVV). Zum DVV hat das DIE eine enge Verbindung, denn dort steht seine Wiege. 1957 wurde die Pädagogische Arbeitsstelle des Deutschen Volkshochschulverbandes gegründet, um die Arbeit der Volkshochschulen wissenschaftlich zu dokumentieren. Aus dieser Pädagogischen Arbeitsstelle wurde 1993 das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE), das sich nicht mehr ausschließlich an den staatlich geförderten Weiterbildungseinrichtungen orientiert, sondern in allen Bereichen der Erwachsenenbildung forscht. Größer geworden ist nicht nur die Zielgruppe des DIE, sondern auch das Team: Aus den drei Wissenschaftlern der ersten Tage sind inzwischen rund 60 Mitarbeiter geworden.

An das Geburtstagskind richtete Aengenvoort einen klaren Wunsch: Die Anwendbarkeit der DIE-Forschung solle mehr in den Mittelpunkt rücken, forderte der Direktor des Deutschen Volkshochschulverbandes. Von seinen ehemaligen Kollegen erbat sich Aengenvoort mehr Praxisleitfäden für die tägliche Arbeit.

Preis für Innovationen in der Erwachsenenbildung verliehen

Was kann Erwachsenenbildung? Welche spannenden Projekte gibt es? Diese Fragen beantwortete das DIE zumindest indirekt – indem es den Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung vergab. Die Auszeichnung, die an besonders innovative Projekte aus der Erwachsenenbildung geht, wird alle zwei Jahre ausgeschrieben. In diesem Jahr stand das 'Lernen aus Geschichte' im Mittelpunkt. 60 Projekte hatten sich beworben – vier wurden ausgezeichnet. Zu den Geehrten zählt etwa der Förderverein der Gedenkstätte Hadamar. Im Nationalsozialismus waren in der 'Landesheilanstalt' Hadamar rund 10.000 geistig und körperlich behinderte Menschen ermordet worden. Diese Geschichte hat der Förderverein aufgearbeitet – mit einer Gruppe geistig behinderter Menschen, die mehr über die Geschichte der Euthanasie erfahren wollten. 'Natürlich war es eine Gratwanderung', gab Bettina Winter vom Förderverein Hadamar zu. 'Aber wir haben diese Arbeit als Empowerment verstanden, die Betroffene zu politischen Bürgern macht.'

Autor(en): (Corinna Moser)
Quelle: Training aktuell 01/08, Januar 2008
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