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Zusammenarbeit im Topmanagement

Managerteams haben selten gemeinsame Ziele

Dass die Führungsspitze an einem Strang zieht, auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet, ist für den Unternehmenserfolg zentral. Doch dies scheint bei Topmanagement-Teams nicht selbstverständlich, wie das Er­gebnis einer Studie des Beratungsunternehmens lichtman-negger consulting zeigt. Für diese wurden 30 Topmanager aus Un­­ternehmen mit 100 bis 55.000 Mitarbeitern befragt. Lediglich sieben Prozent gaben an, ge­­meinsame Ziele zu haben, an denen sie gemessen werden und für die sie Boni bekommen. Individuelle Ziele für einzelne Ressorts und damit verbundene Boni haben hingegen 93 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass es auch um die Qualität der Zusammenarbeit in Topmanagement-Teams nicht immer zum Besten bestellt ist. Etwa die Hälfte der befragten Führungskräfte gab an, sich die Zusammenarbeit besser vorstellen zu können, nur sieben Prozent vergaben die Höchstnote 10 (sehr gut). Qualitätschecks der Zusammenarbeit finden selten statt; diese führt nur ein Drittel der Be­­fragten durch.

Am Umgang mit Konflikten, persönlichen ebenso wie sachlichen, scheint es ebenfalls zu mangeln. 'Konflikte sind nach wie vor ein heißes Eisen', so Studienautorin Lichtmannegger. 'Es fehlt an robuster Konfliktkompetenz in den eigenen Reihen, und es bleibt die Frage offen, was dies zum Beispiel im Umgang mit direkt zugeordneten Mitarbeitern bedeutet.' Lichtmannegger empfiehlt u.a. die Qualität der Zusammenarbeit ebenso wie die der Außenwirkung regel­mäßig zu überprüfen; eine vertrauensvolle Zusammenarbeit könne die Unternehmenskultur mehr prägen als alle offiziellen Statements zusammen. Außerdem sollten Unternehmensziele Priorität vor Ressortzielen ge­­nießen.

'Um wirklich Führungsexzellenz als Topmanagement-Team zu erlangen, ist es er­­forderlich, sich dies auch als Ziel zu stecken und daran – wie an anderen Sachthemen – be­­wusst und nachhaltig zu ar­­beiten,' sagt Lichtmannegger. Ebenso könnten Aufsichtsgremien ihren Teil zur Verbesserung beitragen. Denn der Nutzen aus Zusammentreffen mit Aufsichtsgremien wird als sehr ge­ring eingestuft: Auf einer Skala von eins bis 10 erhält dieser Aspekt nur die Bewertung 4,5. Hier sei viel Potenzial für die Kooperation nach unten/oben, etwa durch eine Intensivierung der Beratungen mit den Topmanagement-Teams. Zusätzlich könnten Aufsichtsräte festlegen, dass Bonifikationen lediglich für ge­­meinsame Zielerreichung erfolgen sollen.
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