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Wirtschaftspsychologie

Status verzerrt das Selbstbild

Menschen, die sich einem höheren sozioökonomischen Status zugehörig fühlen, neigen dazu, sich selbst zu überschätzen. Das konnte ein Forscherteam um die Sozialpsychologin Jazmin L. Brown-Iannuzzi von der Universität Virginia in einem Experiment zeigen. Die Forschenden gaben den 250 Teilnehmenden ein Startkapital, das diese in sechs fiktive Unternehmen investieren konnten. Den Teilnehmenden wurde suggeriert, dass sich das eigene Investmentergebnis aus guten Investmententscheidungen und zufälligen Markt­schwankungen zusammensetzt. Anschließend bekamen alle die Rückmeldung, dass sie bessere oder schlechtere Ergebnisse als 89 Prozent aller bisherigen Spielerinnen und Spieler erzielt hatten. Auf diese Weise sollten sie ihren Status höher oder geringer einschätzen als er in Wirklichkeit ist.

Um den tatsächlichen sozioökonomischen Status einschätzen zu können und zu schauen, wie sich der wirtschaftliche Erfolg bzw. Misserfolg auf die Selbstwahrnehmung der Teilnehmenden auswirkt, fragten Brown-Iannuzzi und ihr Team auch nach demografischen Daten wie Geschlecht, Alter, Ausbildung und Gehalt. Im Anschluss an das Investmentspiel äußerten die Teilnehmenden ihre Empfehlung für die Vermögensverteilung in zukünftigen Studien. Sie sollten sich danach vorstellen, dass eine Person dieser Empfehlung widerspricht und die Unvoreingenommenheit und Kompetenz dieser anderen Person bewerten. Wie von den Forschenden erwartet, schätzten die Teilnehmenden mit vermeintlich hohem sozioökonomischem Status ihre Kompetenz höher ein und bewerteten die andere Person als voreingenommener und weniger kompetent. Diese Forschungsergebnisse können als Hinweis darauf verstanden werden, dass es für Führungskräfte und Menschen mit subjektiv hohem Status besonders wichtig ist, offen für Selbstreflexion und andere Meinungen zu sein, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.

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