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Beitrag aus managerSeminare 332, November 2025
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Testgelesen von Hanjörg Beger
Jacques Pijl beschreibt in seinem neuen Buch die Quintessenz seiner jahrelangen Erfahrungen als Leiter einer größeren Strategieberatungsagentur. Die Kernthese ist, dass es bei allen Unternehmensstrategien in erster Linie um deren zügige und konsequente Umsetzung geht. In der Einführung stellt Pijl die wichtigsten Zutaten für die Umsetzung von Strategien vor (Effektivität, Agilität, Geschwindigkeit) und beschreibt sechs Erfolgsfaktoren: „Drei Typen der Transformation identifizieren und umsetzen“, „Einseitigkeit vermeiden“, „Verändern Sie sich, oder Sie werden verändert“, „Das Wer ist wichtiger als das Warum, Wie und Was“, „Strategieumsetzung zur obersten Priorität machen“ und „20 Prozent Strategie und 80 Prozent Umsetzung – das ist das Ziel“. Danach geht es um 16 How-to-Bausteine, die Pijl systematisch beschreibt und mit Beispielen aus der Praxis erläutert. Viel Fokus legt er auf systematische Projektarbeit und mögliche Misserfolgsfaktoren, deren Vermeidung er praxisnah darstellt. Das Buch gibt einen umfangreichen, zugleich nicht zu detaillierten Überblick über die Kunst der Strategieumsetzung für Unternehmer und Führungskräfte. Es enthält einen guten Mix aus Top-down- und Bottom-up-Ansätzen, mit hilfreichen Tabellen und Grafiken sowie umfangreichen Anhängen.
| Informationsdichte | Pijl fasst eine Fülle von Informationen zusammen, sodass die Leserinnen und Leser auf 280 Seiten über die effektiven Umsetzungsformen von Unternehmensstrategien informiert werden. Das Buch hält eine gute Balance zwischen fachgerechter Information und pragmatischer Kürze. Punkte: 4 von 4 |
| Visuelle Gestaltung | Ein Buch mit professionellem, gut lesbarem Layout und sinnvollen Tabellen, die den Inhalt unterstützen und den Text auflockern. Schriftgröße und Schriftart sind vom Verlag gut gewählt. Punkte: 3 von 4 |
| Gliederung | Die Gliederung ist klar, logisch, und sie erschließt das Thema folgerichtig. Die Leserschaft wird schrittweise an das Thema herangeführt, die Kapitel bauen gut nachvollziehbar aufeinander auf. Unterkapitel und Zwischenüberschriften erleichtern die Übersicht. Punkte: 4 von 4 |
| Verständlichkeit | Die Sprache ist einfach und gut verständlich. Auf komplizierte Fachsprache wird weitgehend verzichtet. Punkte: 3 von 4 |
| Eignung | Das Buch ist besonders geeignet für Führungskräfte, die sich mit der effektiven und zügigen Umsetzung von Strategien beschäftigen. Der Fokus des Buches liegt auf der Umsetzung, dazu liefert es nützliche Hinweise und Erkenntnisse. |
| Relevanz | Der Autor liefert mit seinem Buch einen guten Überblick über das Thema, mit vielen Einblicken aus der umfangreichen Beratungserfahrung. Es enthält zwar nichts wirklich Neues, fokussiert sich aber erfrischend und konsequent auf den Aspekt der Umsetzung von Strategien. Für alle Führungskräfte ist das Buch eine gute Anleitung zur Überprüfung ihrer Umsetzungskompetenz. Punkte: 4 von 4 |
Testgelesen von Cordula Damm
Boris Gloger will mit „Strategie als Praxis“ zeigen, dass Strategie nicht als einmaliger Plan, sondern als dynamischer Prozess verstanden werden muss, der im Handeln entsteht. Im ersten Teil des Buches (Kapitel 1 bis 7) beschreibt der Berater, welche Vorgehens- und Organisationsprinzipien zu einer erfolgreichen Umsetzung von Strategien beitragen können – vor dem Hintergrund unserer sich wandelnden Arbeitswelt. Dazu gehören beispielsweise die Abkehr von mechanistischen Weltbildern, agiles Arbeiten, Resilienz, gelingende Führung – also Führungskräfte, die zuhören, ethisch handeln und in klaren Werten verankert sind – sowie die Einbeziehung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse. Dies weniger im Sinn einer klassischen Demokratisierung, sondern, so würde ich es verstehen, näher an einem soziokratischen Verständnis: Verantwortung klären, aus Fehlern lernen, Beziehungen pflegen und stimmige Methoden im Prozess nutzen. Der zweite Teil (ab Kapitel 8) liefert konkrete Methoden wie V2MOM, Wardley Maps und Futures Thinking. Neu sind die Tools nicht, aber Gloger verknüpft sie zu einem Gesamtbild und gibt praktische Hinweise, die seine Erfahrung spürbar machen. In einem Schlüsselsatz bringt er seine Haltung auf den Punkt: „Nicht mehr die Manager oder Führungskräfte machen die Strategien. Die Führung gibt sich der Geschichte der Organisation hin und lässt die Strategien entstehen, gemeinsam mit den Menschen, die diese Strategien ausführen müssen.“ Genau darin liegt die Botschaft des Buches – und sein Wert für Praktikerinnen und Praktiker.
| Informationsdichte | Das Buch bietet viele Informationen, wiederholt aber überwiegend bekanntes: Agile Frameworks, Change-Methoden, OKRs. Interessant sind Glogers eigene Hinweise aus der Praxis und seine Haltung zu Führung und Ethik. Punkte: 2 von 4 |
| Visuelle Gestaltung | Das Layout ist klar und modern. Illustrationen, Grafiken und Links zu Vorlagen oder Videos steigern den Nutzen. Wichtige Aussagen werden in blauen Kästen hervorgehoben, am Ende jedes Kapitels wird der Inhalt noch einmal zusammengefasst. Der Kauf des Printbuchs beinhaltet ein E-Book. Das ist zeitgemäß und praxisfreundlich. Punkte: 3 von 4 |
| Gliederung | Die Struktur führt gut durch das Thema: Zuerst Kontext und Haltungsfragen, dann Methoden und Tools. Der Aufbau ermöglicht lineares Lesen, aber auch Querlesen oder gezieltes Nachschlagen einzelner Werkzeuge. Gerade für Führungskräfte mit wenig Zeit ist das ein Pluspunkt. Punkte: 4 von 4 |
| Verständlichkeit | Die Sprache ist klar und lesefreundlich. Komplexität wird nicht vermieden, sondern gut vermittelt – oft mithilfe praktischer Beispiele. Manche sprachlichen Illustrationen mit Filmzitaten sind Geschmackssache – anschaulich, aber mir gelegentlich zu fiktiv. Punkte: 3 von 4 |
| Eignung | Adressiert sind Führungskräfte sowie Managerinnen und Manager, die Orientierung im agilen Strategieumfeld suchen. Für Einsteigerinnen und Einsteiger bietet das Buch eine gute Einführung, für erfahrene Praktikerinnen und Praktiker eher Bestätigung. Nützlich, vor allem als Werkzeugkasten mit hilfreichen Tipps aus der Praxis im zweiten Teil. |
| Relevanz | Das Buch trifft den Zeitgeist: Agilität, Resilienz (oder Antifragilität), Werteorientierung. Doch die Botschaft, dass Organisationen systemisch zu verstehen sind und Führung über Haltung wirkt, ist für viele längst Common Sense. Neu ist weniger der Inhalt, sondern Glogers Verknüpfung von Methoden und sein optimistisches Plädoyer für eine soziokratische Organisationskultur. Punkte: 2 von 4 |
Testgelesen von Astrid Janke
Michael Watkins beschäftigt sich in seinem Buch mit der Bedeutung des strategischen Denkens für die Führung von und in Unternehmen. Zunächst sucht er zusammen mit der Leserin bzw. dem Leser nach einer Definition für strategisches Denken und grenzt es im Anschluss von kritischem, kreativem und gestalterischem Denken sowie vom Kontextbewusstsein ab. Dann erläutert er sechs persönliche Kernkompetenzen für eine erfolgreiche Strategieentwicklung in jeweils einzelnen Kapiteln: Mustererkennung, Systemanalyse, geistige Beweglichkeit, strukturierte Problemlösung, Vision und politisches Geschick. Zum Schluss zieht er ein Fazit, in dem er der Leserschaft die Empfehlung gibt, das eigene strategische Denken permanent zu trainieren. Bei der Auseinandersetzung mit den einzelnen Kompetenzen verweist Watkins auf Literatur anderer Autoren. Er verbindet bestehende Konzepte und Modelle (z.B. Design Thinking) mit seinem Denkansatz und gibt der Leserin bzw. dem Leser durch Empfehlungen und praktische Übungen eine Hilfestellung für die Umsetzung. Watkins ermutigt die Leserinnen und Leser, dass strategisches Denken erlernbar ist und durch das Training der sechs Kompetenzen aufgebaut und verbessert werden kann.
| Informationsdichte | Das Buch ist eine praxisorientierte Auseinandersetzung mit sechs Kernkompetenzen des strategischen Denkens. Der Autor setzt sich mit allen Kompetenzen strukturiert auseinander und setzt diese in Verbindung mit Beispielen aus der Praxis, sodass sich die Leserschaft ein gutes Bild machen kann. Punkte: 4 von 4 |
| Visuelle Gestaltung | Die Texte sind sinnvoll mit listenhaften Überschriften und grafischen Darstellungen unterbrochen, was das Lesen erleichtert. Innerhalb des Textes fordert der Autor die Leserinnen und Leser oft zur Reflexion auf: „Fragen Sie sich …“ Die Kapitel enden mit Hinweisen zu weiteren Denkansätzen und Literaturempfehlungen zur Vertiefung des Inhalts. Punkte: 4 von 4 |
| Gliederung | Das Buch ist in zwölf Abschnitte gegliedert. Es beginnt mit einem persönlichen Gruß des Autors, dem Inhaltsverzeichnis und einem Vorwort, das eine Einleitung in das Thema darstellt. Die sechs vom Autor herausgearbeiteten Kernkompetenzen werden in den nachfolgenden Kapiteln einzeln beschrieben. Eine persönliche Danksagung an verschiedene Unterstützer, eine Anmerkung im Sinne eines Literaturverzeichnisses sowie eine Vorstellung des Autors runden das Buch ab. Punkte: 4 von 4 |
| Verständlichkeit | Das Buch ist in einer einfachen Sprache geschrieben, und der Autor erläutert seine Ideen verständlich. Die ergänzenden und vertiefenden Literaturhinweise sowie Fragen, die sich an die Leserin bzw. den Leser richten, laden dazu ein, sich kritisch mit den Aussagen des Autors auseinanderzusetzen. Punkte: 4 von 4 |
| Eignung | Das Buch richtet sich an Führungskräfte sowie an Personen, die Führungskräfte oder Unternehmer werden möchten. Der Autor verknüpft seine eigenen Ideen mit bereits bestehenden Konzepten, beispielsweise Design Thinking. Diejenigen, die sich bereits mit diesen Konzepten beschäftigt haben, finden sich gut wieder. Alle anderen können ihr Wissen erweitern und vertiefen. |
| Relevanz | Die Kunst, strategisches Denken zu beherrschen, ist ein immerwährend aktuelles und wichtiges Thema für Führungskräfte und Unternehmer. In einem immer komplexeren Umfeld ist die Auseinandersetzung mit dem strategischen Denken und seinen Kompetenzen wichtig, um gute Entscheidungen treffen zu können. Das Buch hilft, strategisches Denken nicht isoliert zu betrachten, sondern auch andere Ideen und Konzepte einzubeziehen. Punkte: 4 von 4 |
Die Testlesenden: Hanjörg Beger war über mehrere Jahre als Personalchef in globalen Unternehmen tätig – zuletzt bei Hapag-Lloyd – und hat selbst verschiedene komplexe Reorganisationen durchgeführt. Heute coacht und berät er Führungskräfte, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Kontakt: linkedin.com/in/hanjoerg-beger
Cordula Damm ist Teamentwicklerin, Coach und Supervisorin. Sie unterstützt Organisationen unterschiedlicher Branchen dabei, ein agiles Mindset zu entwickeln, bewusst zu kommunizieren, effektiv zu führen und kontinuierlich an der Qualität der Zusammenarbeit zu arbeiten. Kontakt: corduladamm.de
Astrid Janke ist gelernte Versicherungskauffrau und seit über 30 Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Finanzdienstleistungsbereich tätig – im Personalbereich, als Trainerin und Coach sowie in unterschiedlichen Führungspositionen im Vertrieb. Kontakt: xing.com/profile/Astrid_Janke
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