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Sozialforschung

Generationsunterschiede – alles Unsinn?

Die Generation Y ist besonders auf Selbstverwirklichung und Work-Life-Balance aus. Für die Baby-Boomer ist ein fester Arbeitsplatz sehr wichtig, sie leben, um zu arbeiten. Die Generation Golf wiederum arbeitet, um zu leben und sich einen hohen Lebensstandard leisten zu können ... So häufig man solche Generationenbeschreibungen hört und liest, so unsinnig sind sie. Zu diesem Schluss kommt zumindest Martin Schröder. Der Soziologie-Professor der Phillips-Universität Marburg hat mehr als 500.000 Einzeldaten von über 70.000 Personen ausgewertet, die seit den 80er-Jahren im Sozio-ökonomischen Panel zusammengetragen wurden. Schröders Ergebnis ist eindeutig: 'Wenn man sich die Einstellungen unterschiedlicher Geburtenjahrgänge anschaut, fällt auf, dass die vermeintliche Generation Y genauso denkt, wie so ziemlich alle anderen Generationen vor ihr.' Der große Fehler vieler Generationsforschungen ist in seinen Augen, dass die Einstellungen nicht altersübergreifend verglichen werden. Dadurch wird übersehen, dass Einstellungsunterschiede sich über längere Zeiträume in der gesamten Gesellschaft breitmachen und alle Generationen gleichermaßen erfassen, schlussfolgert der Soziologe. Beispielsweise das Bedürfnis der Gen Y nach emotionaler Bindung und einem gesicherten sowie eigenständigen Platz in der Gesellschaft – welche Generation wünsche sich das nicht? Deshalb fordert der Wissenschaftler, das ständige Ausrufen neuer Generationen mit unterschiedlichen Einstellungsmustern – was er als 'Konstruktion gesellschaftlicher Mythen' bezeichnet – zu beenden.
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