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Selbstregulation in der Kommunikation
Selbstregulation in der Kommunikation

Besser in Resonanz

Krisenmeldungen, sinkende Quartalszahlen, Reizüberflutung, steigender Erwartungsdruck … Der Stress steigt immer weiter und zerrt an unseren Nerven. Fachlicher ausgedrückt: Unser Nervensystem befindet sich immer häufiger in einem Zustand der Übererregung. Das schlägt nicht nur auf die Gesundheit, sondern ist auch Gift für die Zusammenarbeit. Denn zu viel Stress im System killt die Kommunikationsfähigkeit und verhindert, dass wir miteinander in Resonanz kommen. Die gute Nachricht: Das eigene Nervensystem zu regulieren, lässt sich gut trainieren – und zwar lebenslang.

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Rational begrenzt, emotional eingeschränkt: Wie ein dysreguliertes Nervensystem die Kommunikationsfähigkeit killt

Fight, Fawn, Freeze: Wie Menschen im Hyperarousal Kommunikation ruinieren

Mental ausgebrannt, körperlich am Ende: Wohin zu viel Stress im Nervensystem auf Dauer führt

Hilfreiches Hineinspüren:Wie wir durch Interozeption Stress aus dem System nehmen können

(Vagus-)Nervensache: Warum der Körper der beste Ansatzpunkt für Selbstregulation ist

Reguliert kommunizieren: Wie wir im Gespräch mehr Verbindung aufbauen können


Cover managerSeminare 333 vom 28.11.2025Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 333

Montagmorgen, 8:10 Uhr. Budgetmeeting. Das Thema ist heikel, die Anspannung groß. Alles Führungskräfte, alle geschult in Kommunikation, ausgefeilte Argumente zurechtgelegt, tragen sie diese geradezu vorsichtig vor. Feedback wird wertschätzend geäußert, Meinungen in Ich-Botschaften transportiert. Und tatsächlich, die Kommunikation läuft – und zwar alsbald völlig aus dem Ruder. Aus Skepsis wird Streit, Höflichkeit weicht scharfen Kommentaren. Alle werden lauter, doch niemand wird gehört.

Dass selbst fachlicher Austausch unter versierten Kommunikatorinnen und Kommunikatoren bisweilen eskaliert und regelmäßig hakt, hat vor allem einen Grund: Kommunikation ist weniger ein Skill, denn ein Zustand. Das, was ankommt, hat viel mehr mit unserer inneren Verfassung – und der unseres Gegenübers – zu tun als mit unseren Worten. Man könnte auch sagen: Wie Kommunikation wirkt, was sie bewirkt, ist vor allem und im buchstäblichen Sinne des Wortes: Nervensache. Unser wichtigstes „Kommunikationsorgan“ ist nämlich unser autonomes Nervensystem. Befindet es sich im Gleichgewicht, im sogenannten Window of Tolerance, sind wir emotional präsent, kognitiv klar und körperlich reguliert. Wir strahlen Ruhe und Gelassenheit aus, nehmen Rücksicht, zeigen Feingefühl, unterstellen anderen (eher) positive Absichten und legen ihre Worte wohlwollend aus. Kurzum: Menschlichkeit. Denn unsere Werkseinstellung als Säugetier ist Zugewandtheit. Psychologisch ist Ablehnung deshalb so schmerzhaft, weil sie früher lebensbedrohlich war, bedeutete sie doch den Ausschluss aus der Gruppe. Verbundenheit ist ein biologischer Imperativ.

Kommunikation ist weniger ein Skill, denn ein Zustand. Das, was ankommt, hat vielmehr mit unserer inneren Verfassung – und der unseres Gegenübers – zu tun als mit unseren Worten.

Krisenmeldungen, sinkende Quartalszahlen, Reizüberflutung, steigender Erwartungsdruck, nicht nur im Job, sondern auch zu Hause, Zukunftsängste – all das sind Faktoren, die immer häufiger dazu führen, dass wir in Dysregulation gelangen. Das Nervensystem wird „übererregt“, es kommt zum Hyperarousal, aber auch Hypoarousal, wir stumpfen ab. Und zwar – und das ist das eigentlich Fatale – zunehmend nicht nur für kurze Zeit, sondern über längere Phasen, im Worst Case sogar dauerhaft. Es ist dann so viel Stress im System, dass es uns nicht mehr gelingt, es zu regulieren. Diese Dysregulation ist Gift für die psychische und auch körperliche Gesundheit – für konstruktive Kommunikation geradezu ein Killer. Wir werden pessimistisch, kritisch, zynisch, angriffslustig und missgünstig.

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