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Psychologie

Männer von Impostor-Syndrom genauso betroffen wie Frauen

In so ziemlich jedem Unternehmen gibt es Mitarbeitende, die ihre eigenen Leistungen systematisch unterschätzen und Erfolge stets auf glückliche Umstände zurückführen. Diese Eigenschaft, die auch als Hochstapler- oder Impostor-Syndrom bezeichnet wird, wird normalerweise vor allem Frauen zugeschrieben. Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben jetzt gezeigt: Männer sind davon genauso betroffen – und auch Alter und Intelligenz spielen bei diesem Phänomen keine Rolle. Die Psychologen nahmen das bisher nur anhand von Befragungen oder Einzelbeispielen untersuchte Syndrom in einer realen Situation unter die Lupe: 76 Teilnehmende absolvierten verschiedene Intelligenzaufgaben und bekamen dafür unabhängig von ihrer wirklichen Leistung positive Rückmeldungen. Anschließend wurden sie gefragt, worauf sie die vermeintlich oder tatsächlich guten Ergebnisse zurückführten. Dabei kam heraus: Viele der Probanden schrieben positive Resultate tatsächlich externen Ursachen wie Glück und Zufall, jedoch nicht der eigenen Fähigkeit zu – wiesen also eine Neigung zum Impostor-Syndrom auf. Der Grad der Selbstunterschätzung stand dabei in keinerlei Beziehung zum Geschlecht, dem Alter oder der Intelligenz der Probanden.

Nun mag es für Unternehmen nicht besonders besorgniserregend klingen, wenn Mitarbeitende ihr Licht unter den Scheffel stellen. Kay Brauer vom Institut für Psychologie der MLU sieht das allerdings anders: „Es gibt Menschen, die trotz Leistungserfolgen, etwa positivem Feedback am Arbeitsplatz, dauerhaft von massiven Selbstzweifeln geplagt sind." Psychologisch bleibe das nicht ohne Folgen: Diese Menschen seien z.B. wesentlich anfälliger für Depressionen. 

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