Leicht verständliche Zusammenfassungen verleiten zu Selbstüberschätzung

Komplexe Inhalte, wie etwa wissenschaftliche Studien, in Videos zusammenzufassen, sorgt für mehr Verständlichkeit – jedoch können vereinfachende Zusammenfassungen zu einer verzerrten Kompetenzeinschätzung führen. Diesen sogenannten „Easiness Effect“ haben Forschende der Universität zu Köln in einer medienpsychologischen Studie mit 179 Teilnehmenden nachgewiesen. Darunter verstehen die Forschenden eine verzerrte kognitive Informationsbewertung, die das Vertrauen in das eigene Urteilsvermögen erhöht, während gleichzeitig der Wunsch nach einer Gegenprüfung, etwa durch die Konsultation von Expertinnen und Experten, sinken kann. Für ihr Experiment teilten die Forschenden die Teilnehmenden in vier Gruppen ein, von denen die eine Hälfte die leicht verständlichen Zusammenfassungen und die andere Hälfte die anspruchsvolleren Videos schauten. Zwei der vier Gruppen wurden zudem über den Easiness Effect aufgeklärt. Im Anschluss bewerteten die Teilnehmenden die Verständlichkeit der Studie, ihre wahrgenommene Glaubwürdigkeit sowie das Vertrauen in ihre Fähigkeit, die Studie bewerten sowie Entscheidungen auf Basis der Ergebnisse treffen zu können.

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Die Ergebnisse zeigen, dass die Videozusammenfassungen in einfacherer Sprache und Darstellung tatsächlich zu einer besseren Verständlichkeit des wissenschaftlichen Inhalts führten. Jedoch zeigte sich auch der Easiness Effect – und das nicht nur bei den Gruppen, die nicht im Voraus darüber aufgeklärt wurden. Die leicht verständlicheren Videozusammenfassungen wurden generell als glaubwürdiger wahrgenommen und die Teilnehmenden hatten ein höheres Vertrauen in die eigene Fähigkeit, die Studie selbst bewerten zu können.