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Personalauswahl 2.0

Das Social Web als Spiegel der Persönlichkeit

Passt der Bewerber zur Unternehmenskultur? Das erschließt sich Personalern – wenn überhaupt – meist erst nach einem ausführlichen Einstellungsgespräch. Wissenschaftler der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) in München wollen das Personalauswahlprozedere nun effizienter gestalten. Sie entwickeln eine Software-Lösung, mit der Unternehmen schon früh im Recruiting-Prozess – nämlich noch bevor sie einen Bewerber zu sich einladen – abchecken können, ob er zur Firmenkultur passt oder nicht. Sofern der Bewerber dem Prozedere zustimmt, soll das Tool Textbeiträge, mit denen der Betreffende im Web 2.0 in Erscheinung tritt, systematisch auswerten und auf dieser Basis ein Persönlichkeitsprofil erstellen. Anhaltspunkte sind dabei u.a. der Umfang der Information, die jemand über sich preisgibt, und die Verwendung bestimmter sprachlicher Wendungen und Begriffe. 'Solche Kriterien geben Aufschluss über Persönlichkeitsfaktoren wie Extrovertiertheit, Verträglichkeit und emotionale Stabilität', erklärt Projektleiter Dr. Ricardo Büttner. Dem Professor für Wirtschaftsinformatik, Organisation und Personal an der FOM zufolge gibt es eine Reihe von Studien, die belegen, dass es eindeutige Zusammenhänge zwischen Web-Aktivitäten und Persönlichkeit gibt. Demnach verwenden etwa emotional instabile Menschen häufiger als andere in ihren Texten abfällige Wörter – sogenannte 'Fauxpas'. Das Problem: Was genau in welchem Zusammenhang als 'Fauxpas' zu verstehen ist, werden die Forscher noch ermitteln müssen. Schließlich muss die Software treffsicher messen, was sie zu messen vorgibt. Erst Ende 2013 ist denn auch mit einem ersten Prototyp des Tools zu rechnen. Dieser wird laut Büttner frei verfügbar ins Web gestellt. Gedacht ist die Software übrigens nicht nur für Unternehmen im Recruiting-Prozess. Auch Bewerber sollen sie als eine Art Selbsttest nutzen können, der ihnen hilft, besser einzuschätzen, zu welchen Unternehmen sie passen. Insgesamt ist das Projekt auf drei Jahre angelegt. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 310.000 Euro gefördert.
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