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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Petra Russell aus managerSeminare 328, Juli 2025
Anspruchsvolle Vielfalt: Was die Zusammenarbeit mit neurodivergenten Mitarbeitenden zur Herausforderung macht
Alternativlos: Warum eine coachende Führungshaltung bei der Führung Neurodivergenter besonders wichtig ist
Kontextbewusstsein und Co.: Schlüsselkompetenzen im Umgang mit Neurodivergenten
Aufmerksam für Unterschiede: Was Führungskräfte in der Kommunikation mit neurodivergenten Mitarbeitenden beachten sollten
Im Verhältnis zwischen einem Teamleiter und seinem Team kriselt es. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit dem Führungsstil ihres Chefs unzufrieden; sie empfinden ihn als hart und bevormundend. Das wirkt sich negativ auf die Kommunikation im Team, die Motivation der Mitarbeitenden und auch die Arbeitsleistung aus. Szenenwechsel: Eine Bereichsleiterin in einem Tech-Unternehmen gilt zwar als äußerst kreativ, fällt sie doch immer wieder mit brillanten Ideen auf. Doch sie stellt ihr Umfeld durch ihre Unberechenbarkeit und Unzuverlässigkeit auch auf eine harte Probe. Regelmäßig erscheint sie zu spät zu Meetings, vergisst Aufgaben oder verliert sich in Detailfragen.
Verhaltensweisen wie die des Teamleiters und der Bereichsleiterin scheinen auf den ersten Blick nur ein ärgerliches Fehlverhalten zu sein, das schnell abgestellt gehört – und aus Sicht vieler Führungskräfte und Kollegen von den Betroffenen auch abgestellt werden kann, wenn sie denn nur einsichtig sind. Tatsächlich aber steckt hinter irritierenden Verhaltensweisen wie den beschriebenen oft ein Phänomen, das erst in jüngerer Zeit verstärkt ins Blickfeld der Arbeitswelt gerückt ist: Neurodiversität beziehungsweise Neurodivergenz. Gemeint ist damit die Tatsache, dass wir uns alle mehr oder weniger darin unterscheiden, wie wir Reize wahrnehmen, Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen – weil unsere Gehirne unterschiedlich arbeiten. Der Begriff „neurotypisch“ suggeriert dabei eine vermeintliche Norm, an der sich alles andere zu messen hat. Doch wer legt eigentlich fest, was „normal“ ist? Was wir als typisch empfinden, ist oft nur Ausdruck dessen, was mehrheitlich vertreten oder besser sichtbar ist – nicht unbedingt das, was richtiger, gesünder oder leistungsfähiger wäre. Menschen mit neurologischen Besonderheiten wie ADHS, Autismus, Dyslexie, Dyspraxie, Hochsensibilität oder Hochbegabung weichen stärker vom Durchschnitt ab – doch genau in diesen Abweichungen liegt oft ein enormes Potenzial.
Immer mehr Unternehmen bemühen sich um die Inklusion neurodivergenter Menschen am Arbeitsplatz. Doch wie gelingt es Führungskräften, den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, ohne sich in Sonderregeln zu verlieren? Eine coachende Grundhaltung hilft, neurodivergente Teammitglieder zu stärken, Barrieren abzubauen und das Potenzial aller Mitarbeitenden besser zu nutzen. Fünf Impulse für den Führungsalltag.
Personen mit Autismus etwa haben häufig ein besonderes Talent für Mustererkennung, Raumlogik, analytische Tiefe und systemische Klarheit. Auch können sie bei Spezialthemen, die sie interessieren, eine außergewöhnliche Ausdauer an den Tag legen. Personen mit ADHS sind oft sehr kreative Problemlöser und Problemlöserinnen und verfügen über starke körperlich-kinästhetische oder soziale Intelligenzen. In beiden Gruppen lässt sich (aus unterschiedlichen Gründen) häufig zudem eine hohe ethische Sensibilität erkennen, die sich positiv auf das Miteinander und die Verantwortungskultur im Unternehmen auswirken kann: Im Autismusspektrum zeigt sich diese Sensibilität oft als ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Ehrlichkeit, Integrität und Konsistenz. Lügen oder soziale „Spielchen“ werden als unangenehm oder unlogisch empfunden. Menschen mit ADHS dagegen weisen häufig eine hohe soziale Empathie auf, sie nehmen emotionale Stimmungen anderer schnell wahr und engagieren sich oft für soziale Gerechtigkeit oder faire Behandlung im Team.
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