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Beitrag von Andrea Bittelmeyer aus managerSeminare 330, September 2025
Primat der Zurückhaltung: Warum ein finnischer Firmenchef der weltweit am wenigsten mächtige CEO sein will
Kontraintuitiv und unkomfortabel: Was Minimalist Leadership für Führungskräfte zur Herausforderung macht
Das richtige Maß: Warum minimalistische Führung eine Frage der Dosis ist
Informationsoffenheit: Wie Transparenz und Minimalist Leadership zusammenwirken
Selbstreflexion als Voraussetzung: Wie es gelingen kann, sich einen zurückhaltenderen Führungsstil anzueignen
Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 330
Sie stehen weniger im Mittelpunkt und üben weniger Kontrolle aus. Sie stellen das Wohl der Firma über das eigene Prestige. Sie lassen ihre Mitarbeitenden glänzen und fördern damit stärkere und innovativere Geschäftsmodelle. „Der Fokus liegt nicht darauf, charismatisch zu sein und von oben Befehle zu erteilen. Vielmehr geht es darum, die Belegschaft dabei zu unterstützen, ihr Bestes zu geben“, begeistert sich Frank Martela für den Führungsstil, den er beforscht und für besonders erfolgreich hält. Passende Praxisbeispiele dafür findet der Assistenzprofessor am Department of Industrial Engineering and Management an der Aalto University in Helsinki direkt vor der eigenen Haustür. Denn, so ist der Psychologe und Philosoph überzeugt: „Finnland, eines der am wenigsten hierarchischen Länder der Welt, lässt sich als Labor für diese Art der Führung betrachten.“
Ein prominentes Beispiel: Ilkka Paananen, CEO von Supercell, einem der global führenden Mobile-Games-Anbieter mit Sitz in Helsinki. Paananen sagt: „Mein Ziel ist es, der weltweit am wenigsten mächtige CEO zu sein.“ Konkret bedeutet das zum Beispiel: Bei Supercell bewertet der Vorstand keine Spiele, er entscheidet auch nicht, welches Spiel auf den Markt kommt und welches nicht. „Wir vertrauen den Teams zu 100 Prozent“, berichtet Paananen bei einer finnischen Startup-Konferenz. Schließlich seien die Teams dem, was sie tun, am nächsten und sollten daher auch entscheiden, was die beste Vorgehensweise ist. „Können sie eigenständig Entscheidungen treffen, arbeiten sie schneller und zufriedener“, ist Paananen überzeugt.
Martela bezeichnet den Ansatz Paananens – und vieler weiterer Führungskräfte in Finnland – als Nordic Minimalist Leadership. Gemeint ist die Strategie, „die Mitarbeitenden nicht mit zu viel Leadership zu stören“. Dabei bedeutet Minimalist Leadership nicht, dass es überhaupt keine Führung mehr gibt. Laut Martela ist vielmehr „genau das richtige Maß an Leadership“ das, was in seinem Land zählt.
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