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Konzernchefs ohne Klartext

Konzernchefs ohne Klartext: Wer wach bleiben will, überspringt am besten den nächsten Satz: 'Unter Punkt acht der heutigen Tagesordnung legen wir Ihnen die Schaffung eines bedingten Kapitals zur Ausgabe von Bezugsrechten an Mitglieder des Vorstands, an Mitglieder von Geschäftsleitungsorganen verbundener Unternehmen im In- und Ausland sowie an ausgewählte Führungskräfte unseres Konzerns im Rahmen eines so genannten Long Term Incentive Plans 2012 vor.' Gratulation an alle, die trotzdem weiter gelesen haben und nicht geistig weggetreten sind. Das beeindruckend sperrige Satzgebilde geht nämlich auf das Konto von Wolfgang Reitzle. Reitzle ist Vorstandschef der Linde AG – und das offensichtlich nicht wegen seines Kommunikationstalents. Der Topmanager ist das Schlusslicht in einem Verständlichkeitsranking, das Professor Dr. Frank Brettschneider von der Uni Hohenheim unter den Chefs der DAX-30-Konzerne durchgeführt hat. Auch abgesehen von Rhetorik-Niete Reitzle diagnostizierte der Kommunikationsforscher bei der Sichtung der Reden, die die CEOs bei ihren Jahreshauptversammlungen gehalten hatten, einen ausgeprägten Hang zu Fachchinesisch, komplizierten Wortkonstruktionen und verschachtelten Satzmonstern. Durch Klartext fielen nur wenige auf: vor allem der Sieger des Rankings, Telekom-Chef René Obermann, mit einigem Abstand gefolgt von Norbert Reithofer (BMW) und Peter Bauer (Infineon).
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