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Führungskräfteumfrage

Coaching interessiert, wird aber wenig gebucht

Coaching ist das Weiterbildungsformat, das den Ansprüchen von Führungskräften derzeit am ehesten entspricht. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Studie, die der Führungskräfteverband ULA zusammen mit managerSeminare durchgeführt hat. Aufgefordert, einzelne Weiterbildungsformate auf einer Skala von eins ('Das Weiterbildungsformat kommt für mich nicht in Frage') bis sechs ('Das Weiterbildungsformat ist für mich sehr interessant') zu bewerten, machten die Teilnehmer bei Coaching im Mittel ihr Kreuz bei 4,3, was den höchs­ten durchschnittlichen Antwortwert be­­deutete. Rund jeder vierte der 312 Umfrageteilnehmer vergab an Coaching sogar den Höchstwert sechs. Nicht so recht zu diesem Ergebnis passen will, dass nur 16 Prozent der Teilnehmer in diesem Jahr tatsächlich ein Coaching absolviert haben beziehungsweise planen, eines zu absolvieren. Ein möglicher Grund für die Kluft zwischen der Wertschätzung des Formats und dessen Wahrnehmung: Führungskräfte fürchten, dass ihnen die Inanspruchnahme eines Coachs als Schwäche ausgelegt wird. Denn obwohl seit Jahren über kein anderes Weiterbildungsformat mehr geschrieben und geredet wird, hat Coaching hierzulande noch nicht den Status einer Standardmaßnahme für Führungskräfte erreicht, den es bereits im angelsächsischen Raum besitzt.

Gebucht werden laut Studie vor allem kürzere Präsenzveranstaltungen, am häufigsten Eintagesseminare. 43 Prozent der Be­­fragten gaben an, dieses Jahr ein solches besucht zu haben respektive noch zu besuchen. Zweitagesseminare sind die am dritthäufigsten absolvierten Weiterbildungsmaßnahmen (34 Prozent), Kurzworkshops von zwei bis drei Stunden folgen auf Platz vier. Der Trend zu Kurzformaten in der Weiterbildung, der seit geraumer Zeit zu beobachten ist, ist also ungebrochen. Führungskräfte scheinen immer weniger bereit zu sein, für Weiterbildung ihren Arbeitsplatz für längere Phasen zu verlassen. Dies erklärt auch, warum Manager Weiterbildungen, die Lernen am eigenen Bildschirm ermöglichen, mittlerweile vergleichsweise häufig absolvieren: 28 Prozent der Befragten werden Ende dieses Jahres an einem E-Learning-Kurs teilgenommen haben, in ein Webinar haben sich dann immerhin 18 Prozent eingeloggt.

Neben den Weiterbildungsformaten bildet der Themenbereich Führungsfähigkeiten einen zweiten Schwerpunkt der Studie. So galt es, auf einer Skala von eins (überhaupt nicht wichtig) bis sechs (sehr wichtig) eine Reihe von Fähigkeiten zu bewerten, die für Führung gemeinhin als relevant gelten. Die klassischen Kompetenzen 'Mitarbeitermotivation' und 'Entscheidungen treffen' – jeweils etwas mehr als zwei Drittel der Befragten kreuzten hier auf der Wichtigkeitsskala die sechs an – wurden erwartungsgemäß als am wichtigsten eingeschätzt. Bereits auf dem dritten Platz des Wichtigkeits-Rankings findet sich die Fähigkeit 'Selbstführung' (34 Prozent vergaben die Höchstbewertung sechs, 36 Prozent markierten die fünf). Dieses Ergebnis korrespondiert mit Führungskräftestudien, die dem Thema 'Selbstführung' seit Jahren einen massiven Bedeutungszuwachs bescheinigen. Getrieben wird dieser vor allem von immer schnelleren Strukur- und Rollenveränderungen in den Unternehmen. Um mit diesen Schritt zu halten, bleibt den Führungskräften kaum eine Wahl, als sich konsequenter selbst zu führen.

Zusätzlich zur generellen Bewertung der Führungsfähigkeiten sollten sich die Befragten hinsichtlich dieser selbst einschätzen. Wieder auf einer Skala von eins bis sechs, die diesmal das Spektrum zwischen 'Fällt mir sehr schwer' bis 'Fällt mir sehr leicht' repräsentierte. Die Wiederholung der Sechserskala ermöglicht einen Abgleich zwischen der Selbsteinschätzung bezüglich der genannten Fähigkeiten und der generellen Bedeutung, die die Führungskräfte diesen zumessen. Vor allem bei zwei Fähigkeiten ergaben sich deutliche Differenzen: Selbstführung und Stressmanagement. Auf der Wichtigkeitsskala er­­zielten sie deutlich mehr Punkte als auf der Selbsteinschätzungsskala. Dies kann als subjektives Defizitempfinden oder – weiter gedacht – als Ansatzpunkt für gezielte Weiterbildungsmaßnahmen interpretiert werden. Sprich, vor allem bei den Themen Selbstführung und Stressmanagement benötigen Führungskräfte Unterstützung.

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