Führung

Führung in herausfordernden Zeiten
Führung in herausfordernden Zeiten

Nicht so laut!

Krisen, Unsicherheit, Rezession: In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen wächst der Ruf nach lauter Führung. Gemeint ist damit meist: präsent, richtungsweisend, durchsetzungsstark. Konzepte wie Quiet Leadership, die auf Vertrauen und Zurückhaltung setzen, erscheinen dagegen ungeeignet. Im Interview erklärt der Führungs- und Neuroexperte Sebastian Herbst, warum dieser Eindruck trügt – und gerade in schwierigen Zeiten leise Führung oft besonders wirksam ist.

Preview

Laut führt besser? Warum Loud Leadership in Krisenzeiten wieder Konjunktur hat

Stress statt Stärke: Wie sich laute Führung neurobiologisch auf Mitarbeitende auswirkt

Leise durch die Krise: Wie Unternehmen von Quiet Leadership profitieren

Führung auf molekularer Ebene: Warum die Botenstoffe Oxytocin und Serotonin echte Führungsbooster sind

Zwischen Rückzug und Rollenkonflikt: Was Teams brauchen, damit leise Führung funktioniert


Cover managerSeminare 333 vom 28.11.2025Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 333

Herr Herbst, viele Jahre ging es in den Unternehmen vor allem darum, Führung partizipativer zu gestalten, Selbstverantwortung und Selbstorganisation zu fördern. Doch seitdem es wirtschaftlich schlechter läuft, wird der Ruf nach starker Führung von oben wieder deutlich lauter. Warum ist das Bedürfnis nach starker Führung in schwierigen Zeiten so groß?

Sebastian Herbst: In Krisenzeiten wünschen sich Menschen vor allem eines: Orientierung. Und die bieten Personen, die das Zepter in die Hand nehmen und klare Ansagen machen, auf sehr einfache Weise. Je lauter sie dabei sind, desto deutlicher werden sie gehört und desto eher glaubt man ihnen, dass sie wirklich wissen, wo es langgeht und was zu tun ist. Lautstärke ist also ein zentrales Merkmal eines solchen direktiven Führungsstils, der deshalb auch als Loud Leadership bezeichnet wird. Neben starker Präsenz und direkter Kommunikation kennzeichnen ihn die Betonung von Hierarchien und das Prinzip „Fordern statt Fördern“. Für Partizipation und gemeinsame Reflexion bietet diese Art von Führung dagegen keinen Platz.

Wie wirkt Loud Leadership auf Mitarbeitende?

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