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Frauenquote

Neue Ministerin, neuer Versuch

Nachdem Ursula von der Leyen als Familienministerin mit der Einführung einer Frauenquote am Widerstand der eigenen Fraktion gescheitert war, will nun ihre Amtsnachfolgerin Manuela Schwesig einen Versuch starten. In einem Interview mit der Welt am Sonntag kündigte sie an, noch dieses Jahr ein 'Gesetz zur Förderung von Frauen in Führungspositionen' auf den Weg zu bringen, das 2015 in Kraft treten soll. Dieses soll eine Frauenquote für die Aufsichtsräte und Vorstände aller Unternehmen vorschreiben, die entweder börsennotiert oder mitbestimmungspflichtig sind. 'Die Zielvorgaben müssen über dem jeweiligen Status quo bei weiblichen Führungskräften liegen. Diese Regelung betrifft 2.500 Firmen', sagte Schwesig. Eine verbindliche Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten sollen nach ihrem Plan nur die Unternehmen einführen, die börsennotiert und voll mitbestimmungspflichtig sind. Das beträfe etwa 120 Unternehmen in Deutschland. Für Unternehmen, die diese Vorgabe ignorieren, hat sich Schwesig eine Sanktion überlegt, die sie für wirkungsvoller hält als eine Geldbuße: Der Stuhl bleibt leer. 'Das heißt, dass das Aufsichtsratsmandat nicht besetzt werden darf', so die Ministerin. Inwieweit ihr Plan Aussicht auf Erfolg hat, ist schwer abzuschätzen. Die Chance, dass eine Frauenquote tatsächlich eingeführt wird, ist unter der großen Koalition aber sicher größer, als sie es zu Zeiten des schwarz-gelben Regierungsbündnisses jemals war.
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