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Übersicht AnsprechpartnerSteigt die Frauenquote im Vorstand, nimmt der Unternehmenswert zu – diese Erkenntnis liefert eine Studie von Wissenschaftlerinnen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der New Economic School in Moskau. Für die Studie wurden Daten aus Norwegen, Italien, Spanien, den Niederlanden, Belgien und Frankreich, wo die rechtlich festgelegte Frauenquote zwischen 33 und 40 Prozent liegt, sowie Großbritannien herangezogen, wo eine 25-prozentige Quote empfohlen wird. Die Analyse der Daten zeigt: Steigt der Frauenanteil im Vorstand um zehn Prozentpunkte, nimmt der Unternehmenswert – gemessen am sogenannten Tobin's-Q-Indikator – um 2,1 Einheiten zu.
Zudem erkennen die Wissenschaftlerinnen bei den Unternehmen, die einen höheren Frauenanteil in ihren Vorständen haben, eine höhere Buy-and-Hold-Rendite von durchschnittlich 1,6 bis 3,8 Prozent im jährlich ermittelten Äquivalenzwert. „Diese Effekte werden vom Markt nicht antizipiert, wenn eine Regulierung angekündigt wird. Langfristig profitieren Investoren daher auch von der Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmensvorständen“, kommentiert Valentina Melentyeva, eine der Studienautorinnen, die Ergebnisse. Ein Blick auf die Vorstandsmitglieder zeigte außerdem, dass mit wachsendem Frauenanteil Durchschnittsalter, Erfahrung und Netzwerkgröße gleich bleiben. Lediglich die Teilnahme an Vorstandssitzungen nahm bei einem höheren Frauenanteil stark zu.
Beitrag von Nathalie Ekrot aus managerSeminare 284, November 2021