Management

Förderung von Business Schools

Bildung als Denkmal

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Auch um sich selbst ein Denkmal in der Management-Weiterbildung zu setzen, pumpen Milliardäre und Multimillionäre große Summen in private Hochschulen. Mit dem Geld der Mäzene wurden vielerorts vorbildhafte Lehr- und Forschungsmodelle konzipiert. Flops zeigen jedoch, dass für das Gelingen mehr nötig ist als ein siebenstelliger Euro-Betrag.
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Welches Hobby teilten die Unternehmer Max Grundig, Hans Riegel, Klaus Conrad und Ferdinand Mülhens? Die Hotellerie. Grundig, der mit der Produktion von Radios und TV-Geräten ein Vermögen machte, erwarb noch als 78-Jähriger ein Genesungsheim für Offiziere im Schwarzwald und baute es zu einer Fünf-Sterne-Herberge aus, dem heutigen Schlosshotel Bühlerhöhe. Gummibärchen-Unternehmer Riegel kaufte sich auf den Bergen hoch über dem Rhein bei Boppard das Hotel Jakobsberg und möbelte es mit einem Golfplatz samt Hubschrauber-Landeplatz zum Edelreiseziel auf. Conrad, Seniorchef von Europas größtem Elektronik-Versandhaus, verewigte sich mit dem fränkischen Burghotel Wernberg. Und 4711-Inhaber Mülhens leistete sich schon im frühen zwanzigsten Jahrhundert ein riesiges Top-Hotel auf dem Petersberg bei Bonn. Sich eine Luxusherberge zu halten, gehörte in gehobenen Unternehmerkreisen in Deutschland lange Zeit zum guten Ton.

Bis Otto Beisheim einen neuen Standard setzte. Bildung statt Beton, Hochschule statt Hotel – nach diesem Motto spendete der Gründer des Metro-Konzerns und mehrfache Milliardär aus seinem Vermögen. Im Jahr 1993 griff er besonders tief in die Schatulle: 50 Millionen D-Mark widmete er der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar. 'Das war ein Durchbruch', taxiert Professor Udo Glittenberg, Mitgründer der WHU und bis 1985 ebendort Professor, Beisheims Großspende. 'So viel privates Geld war bis dato noch nie einer deutschen Hochschule geflossen.'

Beisheims Beispiel machte Schule. Deutsche Unternehmer spenden seither für höhere Bildung, und das reihenweise. Dabei öffnen sie ihre Börsen weniger für etablierte Bildungsbetriebe, sondern vor allem für Hochschulen, die ohne das Geld der Mäzene kaum überlebensfähig wären – so wie anfangs die WHU.

Extras:
  • Interview: Bildungsmarkt-Experte über die Motive der Hochschulmäzene und die Zukunft der privaten Universitätsförderung in Deutschland
  • Linktipp: Der Verband der Privaten Hochschulen e.V.
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