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Deutscher Weiterbildungsatlas 2016

Viele Fortbildungsangebote werden nicht genutzt

Stellt euch vor, es ist Weiterbildung ... und keiner geht hin. Unter diesem Motto könnte der Deutsche Weiterbildungsatlas stehen, den die Bertelsmann Stiftung kürzlich publiziert hat. 

Stellt euch vor, es ist Weiterbildung ... und keiner geht hin. Unter diesem Motto könnte der Deutsche Weiterbildungsatlas stehen, den die Bertelsmann Stiftung kürzlich publiziert hat. 

Die Studie beruht auf Daten des Mikrozensus und bezieht sich auf die Jahre 2012 bis 2013. Demnach sieht es relativ mau aus um die Teilnahmequote an Weiterbildungsangeboten: Bloß jeder achte Bundesbürger hat laut eigenen Angaben in den der Befragung vorausgegangenen zwölf Monaten an einer organisierten Fortbildung teilgenommen. Womit sich den Studienmachern zufolge der Trend der Vorjahre fortsetzt. Der Atlas zeigt zudem, dass die Teilnehmerquoten hinter dem zurückbleiben, was statistisch sowohl in den Landkreisen als auch kreisfreien Städten zu erwarten wäre. Und die niedrigen Teilnehmerzahlen lassen sich nur zu 30 Prozent aus sozialen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Faktoren erklären. Die restlichen 70 Prozent sind den Studienautoren zufolge mit einem Fragezeichen zu versehen – wobei zusätzliche Fallstudien darauf hindeuten, dass die Angebote offenbar besser auf die lokalen Bedarfe zugeschnitten werden müssten. Dass sich die Kooperation zwischen den Weiterbildungsakteuren verstärken müsste. Und dass die Erreichbarkeit der Angebote sowie die unabhängige Beratung verbessert werden müssten.
Deutschlandweit stellt die Erhebung ein Süd-Nord-Gefälle in puncto Weiterbildungsteilnahme fest. Ostdeutschland dagegen fällt nicht durch 'systematisch geringere Teilnahmequoten' auf. Auf die höchste Weiterbildungsquote kommt Baden-Württemberg mit rund 15 Prozent, gefolgt von Hessen und Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen. Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland bilden mit je nur rund 10 Prozent die Schlusslichter. Allerdings berücksichtigt der Mikrozensus vor allem klassische Weiterbildungsangebote, das heißt: organisierte Kurse und Seminare von privatwirtschaftlichen Anbietern, Volkshochschulen und anderen Trägern. Kaum erfasst werden dagegen Weiterbildungsformen wie Training on the Job oder auch neue selbst gesteuerte digitale Weiterbildungsformate. Gut möglich daher, dass die deutsche Bevölkerung im Alter von 25 plus gar nicht so weiterbildungsabstinent ist, wie es hier den Anschein hat. Die teils starken regionalen Unterschiede tangiert dies allerdings nicht. Sie sind ein Fakt.
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