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DGFP-Leitfaden Personalmanagement: Anschlag auf die Freiheit?

Das hätte sich die DGFP, die Deutsche Gesellschaft für Personalführung, Düsseldorf, wohl nicht träumen lassen, als sie vor kurzem mit einem neuen 'Leitfaden für die Erstellung und Evaluation professionalitätsförderlicher Studienfachkonzepte im Studienfach Personal' an die Öffentlichkeit ging: Der Vorschlag des Interessenverbandes, Hochschulen sollten mit DGFP-Unterstützung ihre Inhalte im Studienfach Personalmanagement analysieren und ein DGFP-Logo anstreben, stieß bei vielen Universitätsvertretern auf Ablehnung.

Nicht zuletzt der Arbeitskreis Personalmanagement des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) meldete Bedenken an. So gibt Professor Dr. Werner Nienhüser, der Vorsitzende des Arbeitskreises Personalmanagement im VHB, zu bedenken: 'Auch eine nicht verbindliche Zertifizierung kann normierende Kraft entfalten.'

Es könnte laut Nienhüser beispielsweise sein, dass Personalverantwortliche in Unternehmen künftig Absolventen bevorzugen, die von einer DGFP-zertifizierten Hochschule kommen. 'Das könnte Druck auf die Hochschulen ausüben, ihre Lehrinhalte entsprechend auszurichten. Genau deshalb sind auch freiwillige Zertifizierungen abzulehnen, wenn sie Inhalte und nicht generelle Qualitätsindikatoren, unabhängig von Inhalten, zum Maßstab machen', so der Professor.

DGFP-Geschäftsführer Dr. Hans Böhm sieht das freilich anders und versichert: 'Wir wollten von Anfang an in einen fruchtbaren Austausch mit den Hochschulen treten. Selbstverständlich sind unsere Standards nicht das Universum des Personalmanagements.' Auch die Kritik, der Leitfaden der DGFP gehe an der Realität im Personalmanagement, das zunehmend von Linienführungskräften wahrgenommen werde, vorbei, kann Böhm nicht nachvollziehen.

'Es ist doch klar, dass man solche Standards auf unterschiedlichen Abstraktions- und Konkretisierungsstufen anwenden kann. Je nachdem, wen man vor sich hat, kann man unterschiedliche Vertiefungsgrade wählen', wehrt Böhm den Vorwurf ab, die DGFP hänge einem veralteten Personalmanagement-Konzept an. Der Berufsverband will nun abwarten, ob die Hochschullehrer ihren Leitfaden tatsächlich unisono ablehnen. 'Dann ziehen wir ihn eben zurück', so Böhm.
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