Hyperpersonalisierung gegen Hyperdynamik

Sonnenschein, Liegestühle, Foodtrucks: Seit die Learntec nicht mehr im Winter stattfindet, lässt sich eine zunehmende Festivalisierung der Kongressmesse beobachten. Zwischenzeitlich scheint die große Grünfläche mit Biergarten und Bühne inmitten des Karlsruher Messegeländes sogar mehr Besucher anzuziehen als die vier Ausstellungshallen. Doch auch drinnen ist die Stimmung gut auf der größten Veranstaltung zum digitalen Lernen in Europa. Dass 500 Besucher mehr als im Vorjahr gekommen sind, zeugt vom anhaltenden Interesse an digitaler Weiterbildung, das durch Corona stark gestiegen ist und seither nicht nachgelassen hat – auch wenn Stimmen zu hören sind, dass viele der damals hastig aufgestellten E-Learning-Angebote und Formate fürs selbst organisierte Lernen hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.

Warum der Bedarf immer noch so groß ist, ordnen Anja Schmitz, Professorin für Human Resource Management an der Hochschule Pforzheim, und Development-Enthusiast Jan Foelsing in ihrem gemeinsamen Keynote-Beitrag ein. Demnach sorgen vor allem die digitale Transformation und das Thema Nachhaltigkeit für eine „Hyperdynamik“, die Unternehmen und Mitarbeitende zwingt, sich immer schneller anzupassen – und zu lernen. Zu den Herausforderungen, die dabei überwunden werden müssen, zählt neben einer steigenden Komplexität auch eine zunehmend pessimistische Sicht auf die berufliche Zukunft, die der Lernmotivation abträglich ist. Hinzu kommt etwas, das Schmitz und Foelsing als „Techno-Überlastung“ bezeichnen, ausgelöst durch die immer zahlreicheren Tools, die beim Arbeiten und Lernen zum Einsatz kommen.

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