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Strategy Maps: Neues Tool erleichtert Strategieentwicklung

Als Erfinder der Balanced Scorecard (BSC) haben sie sich einen Namen gemacht: Robert S. Kaplan und David P. Norton. Nun sind die beiden amerikanischen Berater mit einem neuen Tool auf den Markt gekommen, das mit der BSC kombiniert wird und diese erweitert.

Die Balanced Scorecard (BSC) hat ein praxisorientiertes 'Upgrade' erfahren, genauer: Das Instrument aus den 90er Jahren, mit dem sich Unternehmens- und Bereichsziele festlegen, Aufgaben zur Zielerreichung definieren sowie Messkriterien zu deren Überprüfung bestimmen lassen, ist von den beiden amerikanischen Erfindern Robert S. Kaplan und David P. Norton in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und im Zuge dessen auch umbenannt worden. Einzelheiten dazu legen Kaplan, Professor in Harvard, und Norton, Präsident der Balanced Scorecard Collaborative Inc., in ihrem neuen Buch 'Strategy Maps' dar, dessen deutsche Übersetzung im September 2004 im Verlag Schäffer-Poeschel, Stuttgart, erschienen ist.

Das Neue an dem etablierten Instrument: Kaplan und Norton haben erkannt, dass in den Wechselwirkungen zwischen den operativen Zielen der vier BSC-Perspektiven - 'Finanzen', 'Kunden', 'interne Prozesse', 'Mitarbeiter' - ein enormes Potenzial liegt, dem größere Aufmerksamkeit zuteil werden muss. Zur Beschreibung dieser Wechselwirkungen, gleichzeitig zur Errichtung, Überprüfung und Abstimmung der einzelnen Unternehmensstrategien in den vier genannten Perspektiven, haben sie daher so genannte Strategy Maps entwickelt.

Checklisten helfen bei der Strategie-Überprüfung

'Dahinter verbergen sich Templates, also Vorlagen, die eine Art Checkliste enthalten. Diese geben dem Manager Anhaltspunkte, woran das Unternehmen bei der Strategiefindung und -überprüfung denken muss', erklärt Dr. Bernd Gaiser, CEO der Management-Beratung Horváth & Partners, der mit Prof. Dr. Péter Horváth das neue Buch der BSC-Erfinder übersetzt hat und eng mit Kaplan und Norton zusammenarbeitet.

Für die Strategiefindung im Segment 'Kunden' enthalten die Templates z.B. Fragen wie: Welche Aussagen machen Sie zur Customer-Value-Proposition? Was macht Ihr Unternehmen einzigartig? Definieren Sie sich über den Preis? Über die Verfügbarkeit? Über den Service?

Entwickelt wurden die Templates mit den Checklisten in jahrelangen Untersuchungen der Strategien zahlreicher Unternehmen. Kaplan und Norton entdeckten dabei laut Gaiser 'immer wieder ähnliche Muster', wie Unternehmen bestimmte übergeordnete Unternehmenszielsetzungen in den verschiedenen Bereichen im Einzelnen aufgreifen und umsetzen. Diese Muster ließen sie in die Templates einmünden.

Spezifische Werkzeuge für spezifische Unternehmen

Neben allgemeinen Templates wurden für drei typische Arten von Unternehmen darüber hinaus spezifische Checklisten entwickelt, und zwar:
1) für Unternehmen, die sich als herausragende Produktanbieter sehen,
2) für Unternehmen, die ihren Schwerpunkt auf Kundenlösungen legen und
3) für so genannte Assistant-Log-Ins, also für Companies, die auf eine Dauerversorgung mit ihren Produkten oder Leistungen abzielen.

Ob allgemeine oder spezifische Checkliste - zum Gebrauch betont Gaiser: 'Die Templates dienen nicht dazu, andere Unternehmen nachzuahmen. Vielmehr geht es darum, zu überprüfen, ob man in der Phase der Strategiefindung tatsächlich alle Punkte berücksichtigt hat.'

Auch zur visuellen Darstellung der Strategien sollen die Strategy Maps dienen. Denn sie geben ein Muster an die Hand, mit dem sich die Wechselwirkungen der Ziele und Strategien in den Segmenten 'Finanzen', 'Kunden', 'Prozesse' und 'Mitarbeiter' visualisieren lassen. Das Besondere ist laut Gaiser: 'Früher hatte man versucht, sämtliche Zusammenhänge aufzuzeigen. Doch die Verbindungslinien ergaben dann nur ein undurchsichtiges Strickmuster. Die Strategy Maps helfen nun dabei, sich nur auf die wesentlichen Zusammenhänge zu konzentrieren.' Dadurch könne man übersichtliche Schaubilder erstellen, die schnell erfassbar und gut kommunizierbar seien.

Die BSC ist nun umbenannt

Die Entwicklung der Strategy Maps führte zu folgender Umbenennung der BSC: Der Bereich der operativen Ziele innerhalb der ursprünglichen BSC heißt jetzt 'Strategy Map'. Die Strategien, innerhalb der ursprünglichen BSC, die zur Zielerreichung beschlossen werden, heißen ab sofort 'Strategischer Aktionsplan'. Als 'BSC' werden nunmehr nur noch die Messkriterien bezeichnet, die die Ziele konkretisieren und eine Beurteilung der Zielerreichung ermöglichen. Gaiser: 'Mit dem neuen Wording wird jetzt deutlich, dass es bei dem Instrument um Strategien geht und nicht bloß ums Controlling und um Kennzahlen.'
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Quelle: Training aktuell 12/04, Dezember 2004
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