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Übersicht AnsprechpartnerVor dem nächsten Satz bitte tief durchatmen: „Und in diesem Kontext bin ich sehr dankbar, dass unser noch vergleichsweise neuer Verteidigungsminister Pistorius auf einen intensiven Dialog mit der Industrie setzt, um die Dinge im Sinne der Bundeswehr und auch der Ukraine schnell voranzubringen und die Beschaffungsvorgänge zugunsten der schnellstmöglichen Reaktivierung unserer Verteidigungsstärke zu intensivieren.“ Geschafft! Der Satz umfasst 47 Wörter und stammt aus der Rede von Rheinmetall CEO Armin Papperger. Papperger bildet das Schlusslicht im Verständlichkeitsranking 2023 der Uni Hohenheim. Für das Ranking haben Frank Brettschneider und Claudia Thoms die Ansprachen ausgewertet, die die DAX-CEOs auf den Hauptversammlungen ihrer Unternehmen gehalten haben. In der Analyse fällt beispielsweise der häufige Gebrauch von Fremdwörtern, Fachausdrücken, Passiv-Formulierungen, Anglizismen, Schachtel- sowie Bandwurmsätzen negativ ins Gewicht.
Aufgrund solcher Unzierden erreichte Papperger mit seiner Rede bloß 2,2 von 20 möglichen Punkten im Ranking, während der verständlichste CEO, Telekom-Chef Timotheus Höttges, auf 19,9 Punkte kam. Insgesamt stellen die Forschenden fest, dass grobe Hürden in den Reden seltener geworden sind und dass die Vortragenden häufiger schwierige Begriffe erklären. Sie verzeichnen in jüngster Zeit allerdings auch Rückschritte: Während die untersuchten Reden von 2012 bis 2020 kontinuierlich verständlicher wurden, sank der Schnitt nun zum dritten Mal in Jahresfolge: Mit einem Durchschnittswert von 13,7 Punkten liegt er aktuell wieder annähernd auf dem Niveau von 2015 (13 Punkte).
Beitrag von Sylvia Jumpertz aus managerSeminare 306, September 2023