e-Learning an Hochschulen: Lang lebe die Heterogenität

Kaum eine Universität, die nicht in Sachen e-Learning aktiv ist. Meist findet dieses Engagement allerdings dezentral und unkoordiniert statt, denn in der Regel geht jeder Lehrstuhl sowohl bei der technischen als auch der didaktischen Gestaltung von e-Learning-Maßnahmen seinen eigenen Weg.

Mit der Frage, wie man diese Vielfalt besser koordinieren und nutzen kann, ohne sie zu zerstören, hat sich das European Research Center for Information Systems (ERCIS) der Universität Münster befasst. Die vorläufige Antwort lautet: mit Hilfe eines hybriden Systems.

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes 'cHL-hybrid - computergestützte Hochschullehre in hybriden Systemen' wird ein Organisationskonzept entwickelt, das eine gemeinsame Basis für das Gesamtsystem der Lehrstühle schaffen und gleichzeitig die Heterogenität pflegen soll. Im Zentrum dieses Konzeptes steht ein Anreizsystem, das von einem neu geschaffenen e-Learning-Kompetenzzentrum organisiert wird.

'Den Fachbereichen der Universität wird die Möglichkeit angeboten, innovative e-Learning Projekte zu realisieren', so der Sprecher des Kompetenzzentrums Prof. Dr. Heinz Lothar Grob. 'Von den beteiligten Lehrstühlen muss hierbei nur ein Drittel der Umsetzungskosten getragen werden. Der Rest wird durch die Universität und die BMBF-Fördermittel finanziert.' Die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums haben somit einen Überblick über die universitären e-Learning-Aktivitäten und können diese besser aufeinander abstimmen. Neben der dezentralen Projektförderung bietet das Zentrum auch zentrale Serviceleistungen an, z.B. bei technischen und didaktischen Fragestellungen. Ob sich dieses Organisationskonzept in der Praxis bewährt und auch auf andere Universitäten übertragen lässt, wird seit Mai 2005 erprobt.