Zulassung von Fernunterricht: Gebühren drastisch erhöht

Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Fernlerninstitute ist gefährdet. Diese Befürchtung hegt zumindest der DFV Deutsche Fernschulverband e.V. Hamburg. Der Grund: Die Gebühren für die Zulassung von Fernkursen, darunter viele Blended- und e-Learning-Kurse, durch die staatliche ZFU Zentralstelle für Fernunterricht, Köln, sollen drastisch erhöht werden. Diese Gebühren werden in Abhängigkeit des Verkaufspreises erhoben. Noch Anfang 2003 waren 100 Prozent des Kurspreises dafür fällig, ab Anfang 2004 sollen es 400 Prozent sein. Ebenso steigen die Kosten für die regelmäßige Kontrolle durch die ZFU von 20 Prozent auf 80 Prozent.

Das stößt beim DFV auf Unverständnis. 'Da die Gebühren an den Verkaufspreis gekoppelt sind, steigen sie im Zeitverlauf ohnehin', erklärt der DFV-Vorsitzende Dr. Martin H. Kurz und empfiehlt allen Anbietern, Widerspruch gegen die Erhöhung einzulegen. Auch juristische Schritte sind geplant. 'Zu klären ist das Äquivalenzgebot', erklärt Kurz. Dieses besagt, dass die Höhe der Gebühren im Verhältnis stehen muss zu den staatlichen Leistungen, was seiner Einschätzung nach nicht der Fall ist.

Tritt die Gebührenordnung wie geplant in Kraft, rechnet der DFV mit erheblichen Folgen. 'Anbieter werden vom Markt verschwinden oder versuchen, die Kriterien des Fernunterrichtsschutzgesetzes zu unterlaufen', erklärt Kurz. Sie könnten den Anteil der Fernunterrichtsanteils verringern oder Lernerfolgskontrollen einschränken. Im letzteren Fall würden die Kurse als 'Selbstlernmaßnahmen' definiert und wären nicht mehr zulassungspflichtig. Es liegt auf der Hand, dass die Qualität der Kurse darunter leiden dürfte.