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Übersicht AnsprechpartnerIn einer von Unsicherheit und Ambiguität geprägten Welt ist es ganz natürlich, dass Menschen – egal welcher Hierarchiestufe im Unternehmen sie angehören – hin und wieder Angst und Apathie empfinden. Doch obwohl diese beiden emotionalen Zustände oft gepaart auftreten, haben sie meist ganz unterschiedliche Verhaltensstrategien zur Folge. Zu diesem Schluss sind Forschende des Bereichs Psychiatrie und Verhaltensforschung der University of Minnesota in einer Studie gelangt. Mithilfe einer Kombination aus Verhaltensexperimenten und Computermodellierung untersuchten sie, wie mehr als 1.000 Teilnehmende Entscheidungen in einer dynamischen Umgebung trafen, in der sie sich wiederholt zwischen zwei Optionen (Neues erkunden oder bei Vertrautem bleiben) entscheiden mussten. Aus ihren Beobachtungen konnten die Forschenden zwei Schlussfolgerungen ableiten: Personen, die eher ängstlich sind, nehmen eine höhere Umweltvolatilität wahr und erkunden mehr Optionen – wobei sie insbesondere nach negativen Ergebnissen Ausschau halten.
Personen, die sich eher in einem apathischen Zustand befinden, nehmen das Eintreten von Ereignissen hingegen häufiger als zufällig wahr und zeigen als Folge ein reduziertes exploratives Verhalten. So könnte eine Führungskraft, die Angst empfindet, bestimmte Entwicklungen z.B. als unvorhersehbar einordnen und als Folge auf Erkundungstour gehen, indem sie die Arbeit ihrer Teammitglieder stärker überwacht – und dabei unbewusst nach Fehlern sucht. Eine Führungskraft, die sich temporär in einem apathischen Zustand befindet, würde die Entwicklungen hingegen als zufällig einstufen und möglicherweise immer wieder dieselben bzw. ähnliche Entscheidungen treffen, da Änderungen ihrer Auffassung nach keine Rolle spielen. Diese Reaktionsmuster im Hinterkopf zu behalten, kann laut den Studienautoren dabei helfen, kognitive Prozesse besser zu verstehen sowie Verhalten zu reflektieren und zukünftig womöglich in andere Bahnen zu lenken.
Mehr Infos zur Studie gibt es unter msmagazin.info/326Verhaltensforschung.
Beitrag von Sarah Lambers aus managerSeminare 326, Mai 2025