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Undercover-Seminar

Anonymität schafft Offenheit

Dass sich Teilnehmer von Seminaren zur Persönlichkeitsentwicklung oft gerne hinter ihrem Titel und ihrer Position verschanzen, ist eine Beobachtung, die die Beraterin und Trainerin Alexandra Sigg häufig ge-macht hat. Die Inhaberin des Instituts Avenida Consulting in München hat sich deshalb ein neues Format ausgedacht, das das Problem umgehen soll. Der Name ist Programm, heißt das Angebot doch: Das Seminar. Ohne Titel und ohne Namen. Das bedeutet, so Sigg: 'Wer teilnimmt, darf verschweigen, wer er ist, und er darf sich, wenn er möchte, einen Fantasienamen zulegen.' Das soll den Teilnehmern die Möglichkeit geben, offen in der Gruppe auch über schwierige Themen wie Burnout, defizitäre Selbstführung, Entscheidungslosigkeit und Macht- und Psychospiele am Arbeitsplatz zu reden.

Doch wäre das nicht alles besser in einem Einzelcoaching aufgehoben? Nein, findet die Initiatorin. Denn bei der Bearbeitung solcher Themen sei nicht zuletzt die Spiegelung durch andere Menschen bzw. die Reibung an diesen hilfreich. 'Und zwar gerade für obere Manager, die sonst kein Feedback bekommen', findet Sigg. Außerdem könnten die Teilnehmer von der Auflösung der Probleme ihrer Mit-Coachees lernen. Thematisch ist das Ganze ebenso offen gehalten: Jeder kann einbringen, was ihn bewegt. Einen Rahmen gibt Sigg dem Seminar mit methodischen Polaritäten: körperliche Bewegung und Ruhe, Phasen in der Gruppe und allein, Stille und Musik. So soll z.B. jeder Teilnehmer ein iPod-Shuffle mit Zufallsgenerator aufs Ohr bekommen, wobei die Musik nicht nur entspannen, sondern auch Impulse geben soll. Entspannen und anregen soll auch der Ort, an dem das je zwei- oder viertägige Seminar jeweils stattfindet: sei es der Hochschwarzwald, seien es badische Weinberge oder eine Finca auf Mallorca. Manche Termine sind ausschließlich Männern, manche ausschließlich Frauen vorbehalten. Die Teilnehmerzahl ist in der Regel auf vier bis maximal zwölf be­schränkt.

In der zweiten Jahreshälfte 2011 plant Sigg außerdem ein zehntägiges Seminar ohne Titel und Namen mit Wüstentrekking in der Sahara. Ob sich genug zielorientierte Manager auf so viel Auszeit gepaart mit so viel Unbestimmtheit einlassen mögen, wird sich zeigen müssen. Zumal Sigg den Teilnehmern als Ergebnis bloß Folgendes verspricht: 'Das, was Sie mittels meiner Begleitung daraus machen.' ...
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