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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Axel Schweickhardt aus managerSeminare 327, Juni 2025
Wo ist das Wollen? Warum die „klassischen“ Ansätze des Komplexitätsmanagements einen blinden Fleck haben
Bedeutungsvolle Hinweise: Wie Emotionen zu Signalgebern im komplexen Kontext werden
Die hohe Kunst der Selbstregulation: Wie sich die Balance zwischen absichtslosem Erkennen und zielorientiertem Handeln finden lässt
Stabilisierende Szenarien: Wie mehrgleisiges Denken Sicherheit in der Unsicherheit verleiht
Wertvolle Wachsamkeit: Wie wir mentale Souveränität erlangen und erleben
Ein Mitarbeiter zeigt sich unzufrieden mit seiner Leistungsbewertung, obwohl er sich selbst noch schlechter eingeschätzt hat. Ein Team, das über Monate großartig performt, erhält als „Belohnung“ die lang ersehnte Teilnahme am Teamincentive samt Gruppencoaching – woraufhin die Teamleistung einbricht. Ein Unternehmen plant, den seit Jahren defizitären Geschäftsbereich endlich abzustoßen, der sich mehr und mehr zum Klotz am Bein entwickelt hat. Kurz bevor der Verkauf eingetütet ist, erweist sich dieser Bereich als Retter in der Not: Er bewahrt das Unternehmen davor, Insolvenz anmelden zu müssen.
Die Beispiele sind Zeugen einer Entwicklung, die seit so vielen Jahren so frappant ist, dass sie sich zu einem geflügelten Wort entwickelt hat: die steigende Komplexität. Diese bringt nicht nur die Grundarithmetik unseres Weltverständnisses, das Aufstellen von Ursache-Wirkungs-Beziehungen, zunehmend an ihre Grenzen, sondern hat auch Ungewissheit und Unsicherheit auf ein neues Level gehoben: Wie sollen wir prognostizieren, was sein wird, wenn wir nicht einmal verstehen, warum das, was ist, so ist, wie es ist?
Insbesondere unter dem Schlagwort der „Komplexitätskompetenz“ werden seit Jahren Ansätze diskutiert, die helfen sollen, besser mit der „neuen Realität“ zurechtzukommen. Eine zentrale Rolle spielt dabei Ambiguitätstoleranz, also die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen. Komplexität sozusagen auszuhalten, ohne sich davon kirre machen oder frustrieren zu lassen. So wichtig diese Fähigkeit zweifelsohne ist, verweist sie doch gleichsam auf einen aus meiner Sicht großen Schwachpunkt fast aller Ansätze: Sie sind reaktiv gedacht. Es geht bei ihnen darum, Kompetenzen zu entwickeln, die uns befähigen, mit der unvermeidlichen Zunahme der Komplexität „irgendwie umzugehen“, um nicht unterzugehen. Es ist das „Müssen“ und das „Können“, das sie fokussieren, doch wo ist das „Wollen“?
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