Tutorial
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Führen mit System in empörten Zeiten

Keine Firma ist heutzutage vor ihnen sicher – den Wellen öffentlicher Empörung, die durch einen unglücklichen Post, eine undurchdachte Bemerkung des CEO, eine, zumindest für Teile der Gesellschaft, unpopuläre Entscheidung ausgelöst werden können. Da tut Hilfe Not. Karthik Ramanna, Professor an der Blavatnik School of Government der Universität Oxford, hat ein Framework entwickelt, das Organisationen helfen will, sich besser für den Umgang mit Empörung aufzustellen. Sein Konzept umfasst vier Schritte, plus eine grundlegende Regel.

Die Basis: Cool down

Empörung führt schnell zu weiterer Empörung und in die Eskalation. Deshalb ist es wichtig, die psychologischen Mechanismen der Aggressionen zu kennen und Bedingungen zu schaffen, in denen sie sich herunterregeln lassen. Dazu gehört beispielsweise, für schwierige Gespräche eine angenehme Umgebung zu gestalten. Hilfreich, um Aggression zu minimieren, ist es auch, sich grundsätzlich auf gemeinsame Regeln zu einigen, die psychologische Sicherheit für alle garantieren, und sich schon in ruhigen Zeiten möglichst breit mit denjenigen zu vernetzen, die potenziell auf der anderen Seite der Empörung stehen oder schlichten können (Meta hat dies zum Beispiel mit seinem 2020 geschaffenen Oversight Board gemacht).

Schritt 1: Die Empörung ergründen

„Depolarisierende“ Netzwerke oder Plattformen (wie im obigen Basis-Schritt angesprochen) machen es im Ernstfall leichter, die Gründe und Treiber der Empörten zu analysieren: Wie viel Angst vor der Zukunft steckt darin? Welche Rolle spielt das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein? Und wie sehr geht es um ausgrenzende ideologische Abwertung? In einem ehrlichen, gut moderierten Austausch mit den eingebundenen Personen und Institutionen lassen sich möglichst alle Perspektiven analysieren und Handlungsoptionen bewerten, um die Entscheidung über das weitere Vorgehen vorzubereiten.

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Schritt 2: Den Reaktionsradius abstecken

Mithilfe der Analyse aus Schritt 1 wird abgewogen, ob und wie umfassend reagiert werden soll. Dabei helfen folgende Fragen: Sind wir für die Empörung verantwortlich? Wird die Empörung größer, wenn wir nichts tun? Steht es in unserer Macht als Organisation, der Angst oder dem Gefühl der Ungerechtigkeit etwas entgegenzusetzen? Wollen wir das? Und was wird von uns tatsächlich erwartet? Die Beantwortung übernimmt in der Regel eine kleinere Gruppe mit großer Entscheidungsmacht, etwa im Topmanagement.

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