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Übersicht AnsprechpartnerMenschen neigen dazu, zu kooperieren, selbst wenn sie ausgenutzt wurden – was den Erwartungen der traditionellen Spieltheorie widerspricht. Das haben die japanischen Forscher Hitoshi Yamamoto und Akira Goto in einer Reihe an Experimenten herausgefunden, an der insgesamt 689 Personen teilgenommen haben. In abwechselnden Spielen, die je 20 Runden andauerten, haben die Forscher verschiedene Varianten des Gefangenendilemmas getestet, in dem sich die Spielenden jeweils zwischen zwei Verhaltensweisen entscheiden mussten – mal entschieden sie zeitgleich, mal wechselten sie sich ab.
Ebenfalls konnten manche Spielende entscheiden, ob sie die volle Anzahl an Runden spielen wollten, während andere alle Runden spielen mussten. Dabei haben die Forscher festgestellt, dass die Menschen anscheinend toleranter und kooperativer sind als bisher angenommen: Nicht nur blieb das Verhalten unabhängig vom Spieltyp konsistent, die Spielenden waren sogar dann zur Kooperation bereit, wenn sie ausgenutzt wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass die derzeitigen spieltheoretischen Modelle überarbeitet werden müssen, um Modelle zu entwickeln, die die Komplexität des menschlichen Verhaltens besser widerspiegeln.
Die Studie kann in voller Länge unter msmagazin.info/323Spieltheorie heruntergeladen werden (in englischer Sprache).
Beitrag von Sophie Dériaz aus managerSeminare 323, Februar 2025