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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Sylvia Jumpertz aus managerSeminare 328, Juli 2025
Keine Credits: Warum das Zuhören in seiner Bedeutung unterschätzt wird
Mehr als eine Kommunikationstechnik: Was echtes Zuhören mit Offenheit und Weltzuwendung zu tun hat
Irrlehren aus der Kuschelecke: Wieso die üblichen Tipps für „besseres Zuhören“ nicht weiterhelfen
Ich-Ohr- und Du-Ohr-Zuhören: Warum wir das eine ständig tun, das andere dagegen viel zu selten
Folgen organisationaler Taubheit: Warum auch Unternehmen schlecht zuhören können und wie sie das in ihrer Veränderungsfähigkeit lähmt
Jenseits einfacher Rezepte: Wie tiefes Zuhören wahrscheinlicher wird
Herr Professor Pörksen, Sie beschäftigen sich in Ihrem jüngsten Buch intensiv mit dem Zuhören. Warum verdient das Thema unsere Aufmerksamkeit?
Bernhard Pörksen: Aus meiner Sicht ist das Zuhören die geheime Supermacht der Kommunikation. Es ist die elementarste Form von Kommunikation. Ohne gelingendes Zuhören ist alles nichts. Ohne gelingendes Zuhören gibt es keinen ausreichend respektvollen Streit, keine konstruktive Debatte, keine gelingende Versöhnung. Und gleichzeitig ist das Zuhören eine unterbelichtete Tugend der gelingenden Verständigung: Der charismatische Redner, die charismatische Rednerin werden gefeiert. Aber der Zuhörer oder die Zuhörerin bleiben im Dunkeln. Sie werden nicht mit Preisen bedacht und – sieht man von Dankesbriefen an Therapeutinnen und Therapeuten ab – in der Regel auch nicht in besonderer Weise gewürdigt. Schließlich und endlich gerät diese so entscheidende Kommunikationstugend unter den digitalen Bedingungen derzeit massiv unter Druck: Früher war Information knapp, heute ist Aufmerksamkeit knapp. Früher war es schwer, auf Sendung zu gehen, heute ist es schwer, Gehör zu finden. Wir erleben etwas, was ich die Programmierung der Ungeduld nenne – bedingt durch digitale Technologien, die zwar unendlich viele Vorteile bieten, aber eben auch das Zuhören in der Tiefe verändern.
Das Zuhören ist eine geheime Supermacht und gleichzeitig eine unterbelichtete Tugend der Kommunikation: Der charismatische Redner, die charismatische Rednerin werden gefeiert, nicht so der Zuhörer oder die Zuhörerin. Sieht man von Dankesbriefen an Therapeutinnen und Therapeuten ab, werden sie in der Regel nicht gewürdigt.
Wenn ich Ihr Buch richtig verstehe, ist Zuhören aus Ihrer Sicht allerdings weit mehr als eine Kommunikationspraktik oder -technik.
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