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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Sylvia Lipkowski aus managerSeminare 328, Juli 2025
Zeitalter der Empörung: Warum sich alle so schnell aufregen und was die Wut heute so besonders macht
Polarisierte Debatten: Welche Themen heute garantiert Empörung auslösen
Kurs halten: Warum sich viele Stürme mit einem gut geeichten Kompass umschiffen lassen
Abkühlen, analysieren, aktiv werden: Wie sich mit dem Modell von Karthik Ramanna Empörungsresilienz aufbauen lässt
Manchmal reicht es schon, dass eine Marktleitung beschließt, in der eigenen Ikea-Filiale keine Pommes mehr anzubieten, da diese eine schlechte CO2-Bilanz haben. Oder dass Aldi bei seinen Schoko-Produkten von „Sitzhasen“ und „Stehhasen“ spricht. Dann bricht für manche das Abendland zusammen, weil Ostern der fortschreitenden Islamisierung geopfert würde. Oder weil „man bald gar nichts mehr essen darf“. Aber auch die Entscheidung, den vegetarischen Tag in der Kantine wieder abzuschaffen oder auf die Regenbogenfahne im Logo zu verzichten, kann für Entrüstung sorgen.
Empörung ist heute schnell da. Und sie hat viele Facetten. Der neueste Begriff, unter dem sie auftaucht, heißt „Crybullying“. Gemeint sind damit Verhaltensweisen, mit denen eine Person andere einschüchtert, abwertet oder beleidigt, während sie sich selbst als Opfer einer größeren Ungerechtigkeit darstellt. Das klingt komplizierter, als es ist: Es genügt zum Beispiel, bei jeglicher Kritik das Ende der Meinungsfreiheit zu beklagen oder das Gegenüber wahlweise als Nazi, homophob oder sexistisch zu bezeichnen. Der spannende Nebeneffekt: Tut man dies vor großem Publikum, lässt sich so auch noch die Empörung der eigenen Fans anfachen und kanalisieren. Eine große Reichweite ist also garantiert.
Als Strategie populistischer Kräfte aller Lager werden Emotionalisierung und Empörung deshalb immer populärer, warnt Sigi Lieb. Die Kölner Kommunikationsberaterin beobachtet schon lange, wie Diskussionen auf Social Media und auch in den öffentlichen Medien ausgetragen werden, und wie schnell sie mittlerweile eskalieren – und zwar in alle Richtungen. „Die Debattenkultur ist in den vergangenen Jahren aggressiver geworden“, so ihre Wahrnehmung.
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