Management

Führen in aufgeregten Zeiten
Führen in aufgeregten Zeiten

Empörung begegnen

Die Gesellschaft ist sensibel wie nie. Eine unbedachte Äußerung, ein missverständlicher Post, ein Produkt, das aneckt – all das kann schnell zu öffentlicher Empörung führen. Vermeiden lässt sich das kaum. Auf Wutwellen vorbereiten sollte man sich als Organisation aber dennoch – und organisationale Widerstandskräfte entwickeln.

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Zeitalter der Empörung: Warum sich alle so schnell aufregen und was die Wut heute so besonders macht

Polarisierte Debatten: Welche Themen heute garantiert Empörung auslösen

Kurs halten: Warum sich viele Stürme mit einem gut geeichten Kompass umschiffen lassen

Abkühlen, analysieren, aktiv werden: Wie sich mit dem Modell von Karthik Ramanna Empörungsresilienz aufbauen lässt


Cover managerSeminare 328 vom 27.06.2025Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 328

Manchmal reicht es schon, dass eine Marktleitung beschließt, in der eigenen Ikea-Filiale keine Pommes mehr anzubieten, da diese eine schlechte CO2-Bilanz haben. Oder dass Aldi bei seinen Schoko-Produkten von „Sitzhasen“ und „Stehhasen“ spricht. Dann bricht für manche das Abendland zusammen, weil Ostern der fortschreitenden Islamisierung geopfert würde. Oder weil „man bald gar nichts mehr essen darf“. Aber auch die Entscheidung, den vegetarischen Tag in der Kantine wieder abzuschaffen oder auf die Regenbogenfahne im Logo zu verzichten, kann für Entrüstung sorgen.

Empörung ist heute schnell da. Und sie hat viele Facetten. Der neueste Begriff, unter dem sie auftaucht, heißt „Crybullying“. Gemeint sind damit Verhaltensweisen, mit denen eine Person andere einschüchtert, abwertet oder beleidigt, während sie sich selbst als Opfer einer größeren Ungerechtigkeit darstellt. Das klingt komplizierter, als es ist: Es genügt zum Beispiel, bei jeglicher Kritik das Ende der Meinungsfreiheit zu beklagen oder das Gegenüber wahlweise als Nazi, homophob oder sexistisch zu bezeichnen. Der spannende Nebeneffekt: Tut man dies vor großem Publikum, lässt sich so auch noch die Empörung der eigenen Fans anfachen und kanalisieren. Eine große Reichweite ist also garantiert.

Gereiztheit ist längst Teil unseres täglichen Lebens

Als Strategie populistischer Kräfte aller Lager werden Emotionalisierung und Empörung deshalb immer populärer, warnt Sigi Lieb. Die Kölner Kommunikationsberaterin beobachtet schon lange, wie Diskussionen auf Social Media und auch in den öffentlichen Medien ausgetragen werden, und wie schnell sie mittlerweile eskalieren – und zwar in alle Richtungen. „Die Debattenkultur ist in den vergangenen Jahren aggressiver geworden“, so ihre Wahrnehmung.

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