Anziehende Arbeit

Unternehmen geraten immer tiefer in die Personalzwickmühle. Auf der einen Seite verschärft sich der Kampf um Talente weiter: 1,98 Millionen offene Stellen sind derzeit in Deutschland zu besetzen, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) – so viele wie noch nie. Auf der anderen Seite steigt das Risiko, vorhandenes Personal zu verlieren. Nur noch 13 Prozent der deutschen Angestellten fühlen sich laut Gallup Engagement Index ihrem Arbeitgeber emotional verbunden. So niedrig war der Wert seit zehn Jahren nicht mehr. 61 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind aktiv oder latent auf der Suche nach einem neuen Job. In dieser Situation wird es für Unternehmen überlebenswichtig, die vorhandenen Kräfte zu halten. Nur wie?

Klar ist: Eine einfache Lösung gibt es nicht. Nur mehr Geld zu zahlen mag früher geholfen haben – heute zieht es nicht mehr. Die Generationen der nach 1981 und nach 1995 geborenen Arbeitnehmer (Gen Y und Gen Z) definieren sich nicht in erster Linie über Geld, sondern über Lebensqualität – auch am Arbeitsplatz. Das Arbeiten muss anziehend sein. Auf der Suche nach Möglichkeiten, die Bindung zu den neuen Mitarbeitergenerationen zu stärken, entdecken daher immer mehr Unternehmen ein neues Konzept, das deren Bedürfnissen entgegenkommt: Employee Experience (EX). Der Begriff steht für alle Erfahrungen, die Angestellte bei der Interaktion mit dem Arbeitgeber machen (vgl. Kasten „FAQ Employee Experience“). Die Idee ist: für durchweg positive Gefühle zu sorgen und das Arbeiten zu erleichtern – egal, ob es dabei um kleine Annehmlichkeiten oder um große Schritte wie die persönliche Weiterbildung geht.

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