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Übersicht AnsprechpartnerSollte Corona ein Gutes haben, dann wohl, dass die Pandemie – zumindest gefühlt – für einen großen Digitalisierungsschub in vielen Unternehmen gesorgt hat. Und ja: Die deutsche Wirtschaft ist 2021 digitaler geworden, wie der aktuelle Digitalisierungsindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegt. Der Index untersucht jährlich, wie sich die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland entwickelt – anhand von jeweils fünf unternehmensinternen und -externen Indikatoren, beispielsweise Prozesse, Produkte, Geschäftsmodelle, technische Infrastruktur oder Innovationslandschaft. Der Digitalisierungsindex 2021 deutet jedoch auch darauf hin, dass der Digitalisierungsschub eher an der Oberfläche stattfand. Denn demnach wurden hauptsächlich Prozesse in den Unternehmen digitalisiert und die technische Infrastruktur verbessert. Grundlegende Neuerungen – etwa in den Bereichen Produkte oder Geschäftsmodelle – wurden deutlich seltener angestoßen. Inwiefern diese in Zukunft von den digitaleren Prozessen profitieren, bleibt abzuwarten, wie die beiden Studienautoren Jan Büchel und Barbara Engels resümieren: „Der sogenannte Corona-Digitalisierungsschub kann keineswegs als umfassend bezeichnet werden, sondern betrifft vor allem Prozesse wie das vernetzte Arbeiten. Die Indexergebnisse deuten darauf hin, dass der direkte Effekt zumindest kurzfristig eher ein Homeoffice-Schub als ein Digitalisierungsschub ist. 2022 wird zeigen, ob die Wirtschaft in Deutschland das Momentum des Homeoffice-Schubs durch die Corona-Pandemie nutzen und ihn zu einem nachhaltigen Digitalisierungsschub machen kann.“
Beitrag von Marie Pein aus managerSeminare 288, März 2022