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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Karlheinz Schwuchow aus managerSeminare 328, Juli 2025
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Nach 2014 und 2019 gab es für die Association for Talent Development (ATD), die ihre Zentrale in Alexandria, VA hat, erneut ein Heimspiel. Das weltweit größte Treffen der PE-Szene fand nämlich in diesem Jahr wieder in Washington statt und damit dicht vor der eigenen Haustür. Der Heimbonus wurde jedoch nicht ausgespielt: Der diesjährigen ATD-Jahrestagung fehlte die Leichtigkeit, die noch die Vorjahrestagung in New Orleans geprägt hatte. So gab es in Washington keine feierlich-fröhliche Marching Band, weniger Stars und Promis, und statt „Recharge Your Soul“, wie 2024, hieß das Tagungsmotto recht rational „Collective Insights, Lifelong Learning“. Auch verzeichnete das Branchen-Event weniger Teilnehmende als gewohnt. Rund 8.000 Personen aus 83 Ländern kamen zwischen dem 18. und 21. Mai zu Kongress und Messe – rund 1.000 weniger als noch in den beiden Jahren zuvor und 5.000 weniger als in den Spitzenjahren vor Corona. In über 300 Vorträgen und Workshops, verteilt auf zehn Themenstränge, die vom Talentmanagement über Lerntechnologien bis zur Trainingsevaluation reichten, konnten sie sich zur Zukunft der Personalarbeit informieren.
Das Thema Diversity, Equity, Inclusion (DEI) suchten sie im Tagungsprogramm jedoch vergeblich. Und auch unter den knapp 300 Ausstellenden der begleitenden Messe fanden sich nur noch zwei, die Vielfalt und Chancengleichheit explizit auf ihrer Agenda stehen hatten. Keine Frage: Die politische Situation in den USA hinterließ ihre Spuren auf dem Szene-Treff. Der neue Hausherr im nur 1,3 Kilometer entfernten Weißen Haus war als „Elefant im Raum“ allgegenwärtig, das heißt: Spürbar standen seine Haltung und seine Themen im Raum, ohne offen angesprochen zu werden.
Daneben gab es noch einen zweiten großen Elefanten im Raum – und zwar einen, über den nicht einfach nur einvernehmlich geschwiegen, sondern auch gesprochen wurde, so wenig kommt man an ihm vorbei: Künstliche Intelligenz. ATD-Präsident Tony Bingham gab in seiner Kongressansprache unter Verweis auf eine aktuelle ATD-Studie bekannt: 70 Prozent der Unternehmen nutzen KI bereits in ihrer Personalarbeit, mit steigender Tendenz. Wenig überraschend durchzog das Thema somit auch etliche Vorträge und Workshops, interessanterweise allerdings bei Weitem meist, ohne dessen Hauptgegenstand zu sein. Vielmehr tauchte der „KI-Elefant“ kurz auf, fand Erwähnung und machte wieder dem eigentlichen Thema Platz, unter dem die Session stand.
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