Konflikte erkennen und deeskalieren

Konflikte erkennen und deeskalieren

Ein Konflikt entsteht, wenn zeitgleich mindestens zwei Akteure mit verschiedenen Interessen und Bedürfnissen auftreten und diese nicht gleichzeitig zu verwirklichen sind, aber die Notwendigkeit besteht, das Unvereinbare zu realisieren.

Dabei ist der Konflikt objektiv nicht vorhanden, sondern er wird emotional und subjektiv wahrgenommen. Im sozialen Miteinander wird dies als Verhalten deutlich. Ein Konflikt zeigt sich durch Veränderungen in der Wahrnehmung, Vorstellungen und Denken:

  • Die Aufmerksamkeit wird selektiv: Manche Dinge werden schärfer, manche gar nicht gesehen. Fantasien ersetzen die genaue Beobachtung.
  • Störende und ärgerliche Eigenschaften des Gegenübers fallen auf, während gute Eigenschaften übersehen oder bagatellisiert werden.
  • Die Zeitwahrnehmung ist beeinträchtigt: Mittel- und langfristige Folgen des eigenen Handelns schwinden zunehmend aus dem Bewusstsein. Nur das „Gewinnen“ ist wichtig.
  • Vielseitige und komplexe Dinge oder Situationen werden nur noch vereinfacht wahrgenommen.
  • Es wird nur noch das gesehen, was der eigenen Meinung entspricht. So werden bestehende Vorurteile scheinbar bestätigt und verfestigen sich.
  • Das Denken wird bestimmt durch Verallgemeinerungen, Pauschalisierungen. Es tritt das sogenannte Schwarz-Weiß-Denken auf.
  • Wahrnehmungsunterschiede werden als „Lügen“ und „Verdrehen der Wahrheit“ aufgefasst.

Diese Veränderungen beeinflussen das Gefühlsleben. Die Personen schränken den Kontakt ein. Negative Gefühle werden auf den Gegenüber bezogen und jegliches Mitgefühl für den anderen geht verloren. Auch verändert sich das Verhalten. Eine Zusammenarbeit findet nicht mehr statt, jede Person macht ihr eigenes Ding. Informationen werden zurückgehalten oder sogar falsch informiert. Es geht nur noch darum, sich durchzusetzen und recht zu haben.

 

Wie gelingt der Ausstieg aus einem Konflikt?

 

Tipps, um an der eigenen Person in Konfliktsituationen zu arbeiten:

  • Führen Sie eine kritische Reflexion am Ende des Tages durch.
  • Analysieren Sie die eigenen Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten.
  • Suchen und hinterfragen Sie die eigenen Glaubenssätze.
  • Suchen Sie aktiv nach Ähnlichkeiten mit der Gegnerin oder dem Gegner.
  • Überprüfen Sie die Verkettung mit der oder dem Gegenüber: Wie lasse ich mich durch die Person provozieren?
  • Deuten Sie das Verhalten der anderen Person in nutzbringendes Verhalten um.

Eine außenstehende Person kann einen Konflikt zwischen verschiedenen Personen deeskalieren durch:

  • Vereinbaren Sie Spielregeln untereinander, z.B. wie Feedback gegeben werden soll.
  • Formulieren Sie gemeinsame Interessen, z.B. in der Teamarbeit.
  • Beginnen Sie mit „einfacher“ zu lösenden Problemen und arbeiten Sie Verbindendes heraus.
  • Refraiming: Suchen Sie den Nutzen der „schlechten“ Eigenschaften der anderen Person.
  • Fördern Sie den Perspektivwechsel.
  • Führen Sie den kontrollierten Dialog als Kommunikationsform ein.

 

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TK-Tipp vom 01.06.2025

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