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Planspiel: BWL-Know-how mit 'Kuschelkomponente'

Dass neben Fachkenntnissen auch die Soft Skills der Führungskräfte für den Unternehmenserfolg wichtig sind, ist belegt. Das neue Planspiel 'Solaris AG' will deshalb beide Aspekte gleichzeitig trainieren. 'Psychologen und BWLer sprechen unterschiedliche Sprachen', weiß Prof. Dr. Waldemar Pelz. Gute Führungskräfte aber müssen beide beherrschen, ist der Wirtschaftswissenschaftler überzeugt. Deshalb hat er mit seinem Institut für Management-Innovation, Bad Soden, eine Lernmethode entwickelt, die Manager in beiden Bereichen gleichzeitig fit machen soll: das Planspiel 'Solaris AG', das Pelz im Frühjahr 2010 auf der Personal in Stuttgart vorstellte. Das haptische Spiel, für dessen Einsatz sich Trainer lizenzieren lassen können, soll alle Fähigkeiten vermitteln, die eine Führungskraft braucht, um sowohl die geschäftlichen als auch die zwischenmenschlichen Herausforderungen ihres Jobs zu bewältigen. In dem zwei- bis dreitägigen Spiel agieren die Manager als Führungskräfte in mehreren Unternehmen, die miteinander im Wettbewerb stehen und bestimmte Renditeerwartungen erfüllen müssen.

Mit Windrädern zum Know-how

Alle produzieren circa 30 cm hohe Windkraftanlagen aus Generator, Solarzelle und Silberdraht. Bei der Planung, der Herstellung und dem Verkauf der Mini-Kraftwerke eignen sich die Spieler zum einen betriebswirtschaftliches Know-how an. Sie trainieren etwa die Akquisition und Verhandlung von Aufträgen, die Koordination unternehmerischer Prozesse wie Beschaffung, Produktion und Vertrieb sowie die Steuerung durch Kennzahlen. Dabei werden ihnen die Auswirkungen unternehmerischer Entscheidungen auf Umsatz, Kosten und Eigenkapital aufgezeigt. Zum anderen schulen die Spieler ihre Führungskompetenzen, indem sie beispielsweise üben zu delegieren, zu motivieren und sich durchzusetzen. In einem Management-Audit bekommen die Führungskräfte zudem gezieltes Feedback und Verhaltensempfehlungen von den anderen Teilnehmern und dem Seminarleiter. Dabei wird ihnen auch ein persönliches Kompetenzmodell und ein Entwicklungsplan, der ihnen helfen soll, einen authentischen Führungsstil zu finden, an die Hand gegeben.

Soft Skills sichtbar machen

Der gesamte Geschäftsprozess – vom Auftragseingang bis zur Bilanzierung – wird auf einem Spielbrett abgebildet. Das Besondere dabei: Auch das Führungsverhalten der Spieler findet sich dort wieder. Die Ergebnisse des  Audits fließen direkt ins Unternehmensergebnis mit ein. Kommunikations- und Führungsfehler sollen damit auf dem Spielbrett genauso ablesbar sein wie Verzögerungen oder Probleme im Produktionsprozess. So will Pelz auch dazu beitragen, dass sich die Erkenntnis, wie wichtig sozial kompetente Führungskräfte für den Unternehmenserfolg sind, endlich in den Firmen durchsetzt. Trainern soll das Planspiel helfen, ihr Angebot zu erweitern und Führungskräfte interdisziplinär zu schulen.

Autor(en): (Sylvia Lipkowski)
Quelle: Training aktuell 07/10, Juli 2010
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