Was zeichnet eine erfolgreiche Führungskraft aus? Welche Ingredienzen sind notwendig, um diese Rolle überzeugend auszufüllen und die erwarteten Ergebnisse 'herbeizuführen'? Der inflationäre Gebrauch des Begriffes Leadership hat nicht zur Klarheit beigetragen, Schlagworte, die sich damit verbinden, erscheinen beliebig und austauschbar.
Doch auch wenn exakte Nachweise im Feld der Sozialwissenschaften naturgemäß schwierig sind, hat sich in der Tradition des Harvard-Motivationspsychologen David McClelland ein theoretisches Gerippe entwickelt, das in der praktischen Umsetzung durch die Unternehmensberatung Hay/McBer empirische Belege erbracht hat, die eine Orientierung für die systematische Analyse und Entwicklung von Leadership geben.
Die Basis dieser Leadership-Programme ist ein Vier-Komponenten-Modell. Im Zuge der Beratung von weltweit Hunderten von Unternehmen hat Hay/McBer in den letzten dreißig Jahren vier Faktoren herauskristallisiert, die den Erfolg von Führungskräften - und damit von Unternehmen - maßgeblich bestimmen: Es sind die Faktoren Organisationklima, Rollenanforderungen, Führungsstil und Kompetenz.
Die erfolgskritischste Variable ist hierbei das Organisationsklima. Sie beeinflusst Leistung in zweierlei Hinsicht: Zum einen schafft das Organisationsklima die Voraussetzungen, unter denen Menschen ihr Bestes geben können, zum anderen erzeugt es die Bedingungen, die Menschen im Unternehmen motivieren, zusätzliche Anstrengungen unternehmen zu wollen. Es konnte gezeigt werden (vergleiche Leshner 1994), dass unter sonst vergleichbaren Bedingungen das Klima Leistungsunterschiede von Unternehmen erklärt und dass Klimaverbesserungen in einer Organisation mit Ergebnisverbesserungen einhergehen.