„Mysteriöse“ Coaching-Awards verliehen

Die Weiterbildungsszene kann über einen Mangel an Preisen und Awards nicht klagen - was bei zig konkurrierenden Verbänden und Vereinigungen auch kein Wunder ist. Umso verwunderlicher eigentlich, dass die Coachingszene – an Interessensvertretern ebenfalls nicht arm – noch keinen eigenen Preis hatte. Bis vor kurzem: Denn Ende März 2008 wurden auf der ersten Coaching-Convention in Köln die ersten Coaches für ihre Arbeit ausgezeichnet. Wenn auch auf recht mysteriöse Weise. Mysteriös deshalb, weil die Kriterien und Details zum Auswahlprozess der Geehrten nicht bekannt sind. Geheim ist zudem die Jury. Preisverleiher und Coaching-Convention-Veranstalter Alexander Maria Fassbender sagte dazu in Köln: „Die Jury-Mitglieder wollen nicht genannt werden.“ Genannt indes sind die drei Preisträger: Für ihr Coaching-Konzept wurde die Firma Aramis GmbH, Stuttgart, ausgezeichnet, für besondere Verdienste im Coaching wurde Dr. Noni Höfer geehrt, und der Förderpreis Nachwuchs unter 35 Jahren ging an Daniela Ben A. Said. Sollte man sich über solch einen Preis also freuen? Scheinbar scheint es niemanden so recht zu interessieren, wer sich da unter wie vielen Kandidaten durch die Beurteilung von wem und warum durchgesetzt hat. Selbst der Berufsverband der Verkaufsförderer und Trainer hat offenbar kein Problem mit dem mysteriösen Preis. Im Gegenteil: Anfang April brachte der Verband eine Pressemitteilung heraus, in der er verkündete, den Preis ausdrücklich zu begrüßen. Alle drei ausgezeichneten Coaches sind BDVT-Mitglieder, was der Verbandspräsident Holger Petersen mit folgenden Worten kommentierte: „Die Awards an unsere Mitglieder unterstreichen eindrucksvoll die hohe Qualität, die unser Verband im Kompetenzfeld Coaching sichert.“ Eindrucksvoll an dem mysteriösen Preis und der Wertschätzung desselben durch den BDVT ist doch vor allem eins: Dass sich der Verband um die Entwicklung von Qualitätskriterien und Standards in der Ausbildung und in der Berufsausübung von Coaches verdient machen will und seine Qualitätskriterien im Nachgang durch eine nicht-genannte Jury abgesichert sieht. Sollten Preise nicht dazu dienen, die Qualität der Branche zu erhöhen? Durch die Veröffentlichung von Kriterien und Begründungen Beispiele für überprüfbare Qualität zu liefern? Offenbar hatte dieser Preis jedoch nur eine Sache im Sinn: Öffentlichkeit herzustellen für den Verleiher, die Preisträger und den Verband, dem die Preisträger zugehörig sind. Schade... Mehr zum Preis bzw. zur Convention: Ankündigung in Training aktuell, Nachbericht in Training aktuell

17.04.2008
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