Exit für Elefanten

In der heutigen Arbeitswelt stehen Unternehmen vor der Herausforderung, immer komplexere Aufgaben zu bewältigen und gleichzeitig flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Um diese Herausforderung zu bewältigen, werden nicht selten agile Projektmanagementmethoden eingesetzt, crossfunktionale Teams gebildet oder fluide Kollaborationsformate gewählt. Wenngleich diese Formen der Zusammenarbeit in der Regel viele Vorteile bieten – etwa eine verbesserte Problemlösung sowie eine Steigerung der Effizienz –, gehen sie oft auch mit unausgesprochenen Konflikten, Widerständen und Hemmnissen einher. Schwellen diese an, entstehen nicht selten „Elefanten im Raum“, die das Team an einer erfolgreichen Zusammenarbeit hindern.

Um die dickhäutigen Giganten schnellstmöglich wieder loszuwerden, gilt es: Probleme zu identifizieren, anzusprechen und entsprechende Lösungen zu finden. Doch gerade das ist gar nicht so leicht. Denn es erfordert durchaus Mut und Fingerspitzengefühl, die „Elefanten im Raum“ an- bzw. auszusprechen. Um dies zu unterstützen, können Führungskräfte, Trainerinnen oder Teamleiter auf verschiedene Methoden zurückgreifen – zum Beispiel auf eine eher spielerische Variante, bei der ein Set an Karten zum Einsatz kommt, auf denen unterschiedliche Statements stehen wie:

• Besprechungen sind unproduktive Zeit!
• Wir haben Prozesse definiert, aber es hält sich trotzdem keiner daran!
• Das Entwicklungsteam denkt nicht an die Kolleginnen und Kollegen aus dem Service, die am Ende beim Kunden wieder alles ausbaden müssen!
• Die Strategie-Abteilung hat eine Go-to-Market-Strategie vorgegeben, aber der Sales macht sein eigenes Ding und hält sich nicht daran!
• Sales: Ihr versteht unsere Kunden nicht, ihr habt keine Ahnung vom Markt!

Provokative Statements einsetzen

Die Statements auf den Karten können von dem Moderator bzw. der Moderatorin selbst entwickelt werden. Dafür formuliert er/sie möglichst spitze Behauptungen, die aufgrund ihres provokativen Charakters dabei helfen, den Elefanten gleichsam „hervorzukitzeln“. Auf diese Weise werden verschiedene Haltungen und Sichtweisen spielerisch und respektvoll besprechbar gemacht und das Team dazu motiviert, über die Themen zu sprechen, die möglicherweise verschwiegen werden. Zudem werden sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Haltungen und Einstellungen innerhalb des Teams bzw. des Unternehmens offengelegt, nicht zieldienliche Verhaltensweisen überdacht sowie der Austausch in der Gruppe in Gang gesetzt und eine offene Diskussionskultur zu relevanten Arbeitsthemen gefördert.

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